laut.de-Kritik
Dank der Frei.Wild-Connection sicher bald in aller Munde.
Review von Michael EdeleVitamin B ist in der Arbeitswelt oft der Schlüssel zum Erfolg. Ohne die entsprechenden Beziehungen bleiben viele Türen einfach für immer und ewig verschlossen. Das trifft natürlich auch auf das Musikbiz zu: Die freundschaftliche Verbindung zu Frei.Wild dürfte für Unantastbar somit Gold wert sein (vielleicht schon bald im wahrsten Sinne des Wortes).
Wie die bekannte Deutschrock-Band stammen auch Unantastbar aus Südtirol und veröffentlichen auf Rookies & Kings. Allerdings stecken sie dank dieser Connection auch gleich in einer Schublade, was sich schon öfter als Bumerang für junge Bands erwiesen hat. In vorliegendem Fall steht also zu befürchten, dass die Gruppe besonders genau unter die Lupe genommen wird - dem vielerorts geneideten Frei.Wild-Erfolg sei Dank.
"Gegen Die Stille" könnte aber genau so gut durch die Decke gehen, schließlich ist man musikalisch auf einer Wellenlänge und vermeidet nur lyrische Zusammenhaltskonzepte, vorsätzlich misszuverstehende Anspielungen und bislang auch noch die Märtyrerrolle. Stattdessen sind die Texte leicht verdaulich und lassen sich schnell mitsingen. Dazu massig "Ooooh"-Chöre und leicht angepunkten Rock, wie ihn manchmal sogar die Hosen noch hinbekommen.
Ob die Erzählonkel-Stimme von Sänger Joggl in "Abschied" oder "Für Dich" hätte sein müssen, sei dahingestellt. Musikalisch und produktionstechnisch gibt es an dem Album aus der Sicht des Deutschrock-Fans jedenfalls nichts auszusetzen. Diverse Lalala-Ausflüge wie in "Leinen Los" oder "Was Bleibt" gehören ebenfalls zum Repertoire, während die Annäherung an den Schlager in der deutschsprachigen Rockmusik ja traurigerweise langsam salonfähig wird.
Auf der Habenseite stehen Songs wie "Ich Gehöre Mir", "Keine Angst" oder der Rausschmeißer "Das Stadion Brennt", die ordentlich Dampf auf den Kesseln haben und musikalisch ein wenig an Psychopunch oder Betontod erinnern. Das lockere "Wer?" kennt man in ähnlicher Form von den Broilers ("Held In Unserer Mitte").
22 Kommentare
kackwurstmusik für deppen und andere schwanzlurche!
@aleister (« kackwurstmusik für deppen und andere schwanzlurche! »):
gute review
"[...]dem vielerorts geneideten Frei.Wild-Erfolg sei Dank."
Stimmt, alle die Frei.Wild kacke finden, sind nur neidisch. Diese Argumentationslinie findet man doch eigentlich eher in Kommentaren unter Alben von Tokio Hotel, The Black Pony und vergleichbarem Dreck. ^^
Baude
Ne, nicht dauernd, Du überinterpretierst das. Hater ist definitiv häufier als Neider und im Falle von Cro ist er natürlich DAS Opfer für Neid und Hate - Deutschrapper und deren Fanboi-Kids sind schon schlimm größtenteils.
Also ich finde das Album richtig geil. Kann da Joggl nur zustimmen, wenn er von einem "Brett" spricht. Das Album kann nahtlos an "Schuldig" anknüpfen und legt in mancher Hinsicht sogar noch einen drauf.
Qualitativ hochwertig aufgenommen, geile Melodien, Texte aus dem Leben. Kurzum, alles was man sich von so einem Album erwartet, ohne Kompromisse umgesetzt. Hut ab!
Allen Deutschrock/Oi!/Punk Fans sei tunlichst angeraten unbedingt mal reinzuhören.
Absoluten Ohrwurmcharakter haben für mich "Ich gehöre mir", "Hoch das Glas" oder auch "Leinen los".
Zum Vergleich mit Frei.Wild muss ich sagen, dass sicherlich gewisse Gemeinsamkeiten erkennbar sind. Z.B. singen beide Bands auf Deutsch, beide machen im weitesten Sinne Rockmusik und stammen aus dem schönen Südtirol. Das wars dann aber auch irgendwie . Scherz beiseite: Ich finde Unantastbar musikalisch viel anspruchsvoller als Frei.Wild und außerdem Joggls Stimme besser geeignet für diese Art von Musik als die von Philipp, aber das ist sicherlich Geschmackssache...
neue Schublade!!! Kackwurstmusik ... hihihi