laut.de-Kritik

Wo VNV Nation draufsteht, ist auch VNV Nation drin.

Review von

Ronan Harris meldet sich mit seinem Projekt VNV Nation dieses Jahr gleich mit zwei Alben zurück. Den Auftakt bildet "Construct", auf dem sich vor allem melodische, optimistische und eingängige Tracks finden. "Destruct" soll anschließend die düstere Seite VNV Nations repräsentieren.

"Hymn" leitet die Scheibe mit tiefen, sakralen Chorgesängen und getragenen Streichern orchestral ein. In "The Spaces Between" bekommt man mit stampfenden Beats, kühlen, melodischen Synthies und melancholisch warmen Vocals genau das, was man von Harris erwartet. Das nostalgische "Station 21" kommt mit wavigen Sounds daher und hat eine einnehmende Hook, die nicht mehr so schnell aus dem Kopf geht. "By Your Side" zielt direkt auf die Tanzfläche und lebt vom Kontrast aus kraftvollen EBM-Tönen in den Strophen und hymnischen Klängen im Refrain.

In "Nothing More" kommt mit sanften Pianosounds, Streichern und nachdenklichem Gesang die balladeske Seite VNV Nations zum Tragen, ohne dass es in Kitsch ausartet. "Save Me" baut sich mit sphärischen Keyboardklängen und dramatischen Vocals langsam auf, bietet in der zweiten Hälfte jedoch vertrautes Future Pop-Programm. Waviger geht es wieder in "Close To Heaven" zur Sache, das über einen ordentlichen synthrockigen Drive verfügt und gegen hinten raus immer mehr an Durchschlagskraft gewinnt. "Silence Speaks" schielt mit treibenden Beats und muskulösem Gesang wieder auf den Dancefloor.

Etwas zu optimistisch gerät "On Other Oceans", in dem Harris etwas zu sehr sein lyrisches Motivationsprogramm abspult. Andererseits gehört das zum Projekt mittlerweile auch ein wenig dazu. "Frontier I + II" schraubt sich am Ende mit flächigen Synthietönen und hellen Vocals zwischendrin nach und nach in die Höhe und mündet in einem hymnischen instrumentalen Finale.

So darf es gerne weitergehen. Wem das letzte Album "Electric Sun" etwas zu balladesk und zu unausgewogen erschien, dem sei diesmal gesagt: Wo VNV Nation draufsteht, ist auch wieder VNV Nation drin. Schließlich erwartet man von dem Projekt nicht unbedingt bahnbrechende Veränderungen im Sound. Dafür tut die Abwechslung auf der Scheibe und die Konzentration auf gewohnte Stärken ganz gut.

Trackliste

  1. 1. Hymn
  2. 2. The Spaces Between
  3. 3. Station 21
  4. 4. By Your Side
  5. 5. Nothing More
  6. 6. Save Me
  7. 7. Close To Heaven
  8. 8. Silence Speaks
  9. 9. On Other Oceans
  10. 10. Frontier I + II

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3 Kommentare mit 3 Antworten

  • Vor einem Tag

    Wer hört sich den so ne Kirmes-Musik an...

  • Vor einem Tag

    Die Typen hinter VNV Nation mögen symphatisch sein, aber wer kann sich sowas 2025 noch freiwillig geben? Diese abgeschmackten Trance-Sounds und abgestandenen Melodien. Und jeder Track mit diesen grausamen Lyrics, schön in den Vordergrund gemischt. Es werden irgendwelche pathetischen Buzzwords aneinander gereiht, im Endeffekt aber absolut nichts ausgesagt. Könnte auch eine KI erledigen.
    Alles vordergründig episch und dramatisch, aber nichts geht in die Tiefe. Zum nebenbei als Unterhaltung dudeln lassen ist der Sound dann aber viel zu aufdringlich. Gothic-Schlager, wegen sowas hab ich der Szene damals den Rücken gekehrt.

  • Vor einem Tag

    Grufti-Schlager. Schlimm auch auf Konzerten, 08/15 Einschleimfloskeln ("ganz besonderes Publikum", blabla) und dann ständig motzen, wenn die Leute nicht so hampeln wie dieser Herr Harris sich das vorstellt. Dazu durchgehend der gleiche Amigos-Bumsbeat-Sound und diese Sportfreunde-Stiller-Phrasierung. Sehr unangenehm.

    • Vor 14 Stunden

      Beschwert er sich echt, wenn die Leute nicht richtig tanzen? Ich dachte immer, VNV Nation sind der Wohlfühl-Act unter den Gothbands. Bisschen wie die späten Unheilig.