laut.de-Kritik

Unaufgeregt, abgeklärt, fast ein wenig altersweise.

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Wire ist als Band so alt wie der Rezensent, ihr legendäres Album "Chairs Missing" hat auch schon geschlagene 30 Jahre auf dem Buckel. Wenn alte Postpunksäcke rocken, stellt sich unweigerlich die Frage: Was kann Platte Nummer Elf? Einiges!

Der Opener "One Of Us" startet erstaunlich frisch und flott mit treibenden Drums und einer fett groovenden Basslinie, Wire spielt auch 2008 noch Hüftmusik. Ein dichter Gitarrenteppich legt sich über das Grundgerüst.

In "Circumspect" gesellt sich ein von Colin Newman hypnotisch-exotisch gesungene Linie dazu, keine Frage, das britische Trio hat es nach wie vor drauf, anspruchsvollen New-Wave-Poprock zu fabrizieren.

Stets sind die Stücke groovy und rhythmuslastig, und zwar in einer Form, dass sich Jungspunde noch einiges abschauen können. Dazu gibt es in der Regel eine interessante Melodie, die jedem Song die nötige Eigenständigkeit verleiht. Und dennoch fügt sich auf "Object 47" alles zu einem großen, harmonischen Ganzen zusammen.

Dabei klingt "Object 47" stets unaufgeregt, abgeklärt, fast ein wenig altersweise. Wie man es halt von einer Band erwartet, die seit Jahrzehnten im Geschäft ist. Das tut jedoch dem Hörvergnügen keinen Abbruch und wer auf leicht angedüsterten, zeitlosen Sound steht, liegt bei Wire sowieso goldrichtig.

Trackliste

  1. 1. One Of Us
  2. 2. Circumspect
  3. 3. Mekon Headman
  4. 4. Perspex Icon
  5. 5. Four Long Years
  6. 6. Hard Currency
  7. 7. Patient Flees
  8. 8. Are You Ready?
  9. 9. All Fours

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2 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    Wire sind im Januar mit Parts & Labor unterwegs und das wollte ich mir dann wegen P&L schon anschauen.
    Da will man natürlich auch mal wissen, wie der Headliner so ist und völlig überraschend erfahre ich dann, dass Wire schon Jahrzehnte im BIZ sind...

    Mit welchem Album sollte man sich denn zum Wire Universum bewegen? Oder eignet sich jedes zum "eindringen"?

  • Vor 16 Jahren

    Mein Einstiegsalbum war das '87-Album "The Ideal Copy". Wire bewegten sich nach ihrem ersten Album ("Pink Flag"/1977) eigentlich relativ schnell von den gängigen Punk-Rock-Schemen weg.

    Würde dir empfehlen vielleicht mal in das Quasi-Best-Of "On Returning (1977-1979)" und in "1985-1990 (The A-List)" reinzuhören.