laut.de-Kritik
Kalkbrenner und Co. werfen das Lasso auf die Tanzfläche.
Review von Katja ScherleWer sich bei der Veröffentlichung von "Lasso" mehr aufgeregte Beats gewünscht hat, dessen Wünsche gehen bei der Remixplatte "Lasso Remixe" immerhin in Erfüllung. Das Original ist auf das Wesentliche reduziert und teils bis zur Unkenntlichkeit verfremdet. Namhafte Größen der DJ-Culture adaptierten einige Tracks für die Tanzfläche, wobei teilweise nur wenig von 2Raumwohnung übrig bleibt.
Der neue Opener "Wir Werden Schon Sehen" bewegt sich noch nah am Original. Paul Kalkbrenner hat hier einen entspannten Beat geschaffen, der sich in jeder Strandbar zuhause fühlt. Den gleichen Track hat sich auch Solomun vorgenommen, leider geht die Reduktion auf den Bass auf Dauer auf die Nerven, da helfen auch Streicher nicht mehr.
Blake Baxter packt seine eigenen Vocals und alte DJ-Klischees aus ("In da house") und reduziert "Rette Mich Später" auf den Bass. Eingängiger gelingt der Remix von Robert Babicz, näher am Original und der sonnigen Jahreszeit angepasst.
Glänzt das Original von "Angel Of Germany" mit Witz und Zither, bleiben hier verfremdete Vocals und Vocoder, die jegliche Melodie ausgetreiben. "Body Is Boss" hingegen steht die Reduktion auf das Wesentliche ausnehmend gut. Westbam versteht es, den Beat beizubehalten und die tragenden Elemente des Tracks hervorzukehren.
DJ Good Groove und Yappacc verleihen dem namensgebenden "Lasso" insgesamt zwar mehr Kontur und heben ihn aus seiner Banalität, verlieren sich aber in technoesker Gleichförmigkeit und werden auf Dauer anstrengend. 2Raumwohnung sind wohl schon nach Hause gegangen und haben ihr eigenes Material mitgenommen, auch von "Ich bin der Regen" bleibt nur ein mäandernder Beat. Zumindest wer wegen Frau Humpe und Konsorten zur CD gegriffen hat, wird hier etwas allein gelassen.
1 Kommentar
Großartiges Werbevideo habt Ihr da ausgesucht.