laut.de-Kritik
Drittes Album der zweitbesten Band Englands.
Review von Kathrin FinkErinnert sich heute noch jemand an Alan Mcee? Immerhin ist er der Gründer, des wegweisenden Creation Labels, der Mann hinter Bands wie Oasis, Primal Scream, The Jesus and Mary Jane und eben den hier vorliegenden 3 Colours Red.
Mitte der Neunziger verkündete Alan Mcee, dass 3 Colours Red die zweitbeste Band der Insel sei (nach Oasis natürlich). Er sei sich sicher, dass das dritte Album der Band fünf Millionen Kopien verkaufen würde. Nun, mittlerweile sind wir also beim dritten Longplayer angekommen. Und Millionen-Verkäufe sind vorläufig nicht in Sicht. Aber auch wenn Platte Nummer drei nichts wirklich neu erfindet, hat sie durchaus ihre Berechtigung.
3 Colours Red tingeln schon seit einigen Jahren durch Großbritannien und haben sich dort als sogenannte Britpopper einen Namen gemacht. Um Pop handelt es sich hier aber überhaupt nicht. Die drei Herren sind schon im Vorprogramm von Iggy Pop und den Sex Pistols aufgetreten, und die gehen ja bekanntlich nicht wirklich Richtung Pop. Daran kann man schon eher erkennen, in welcher musikalischen Sparte "The Union of Soul" angesiedelt ist. Rock, Punk und ein bisschen Grunge sind die Stilmittel der Wahl.
Die erste Single-Auskopplung "Repeat to Fade" ist ein gutes Beispiel für den Sound der Band. Ein hämmerndes Gitarren-Intro fließt in den klagenden, fast fordernden Lead-Gesang des Frontmannes Pete Vuckovic. Abwechselnd geht es rauf und runter mit der Stimme, und die Gitarrengewitter stehen dem in nichts nach. "The World is ours" erinnert stark an "Time is running out" von Muse. Eine hübsche Melodie zieht sich durch den Track, wirkt aber lange nicht so eigenständig wie die Muse-Komposition.
Mit "Made in Indonesia" bringen 3 Colours Red die Politik ins Spiel. Der Song beklagt Ignoranz Rücksichtslosigkeit der westlichen Welt. Was wohl der Wahrheit entspricht, klingt hier ein wenig fehl am Platz. Dafür besticht das letzte Liedchen "Lullaby" durch seinen tanzbaren Beat und die fröhliche Atmosphäre.
3 Colours Red werden Alan Mcees Weissagungen höchstwahrscheinlich nicht wahr machen. Aber wenn störts? Britpop-Helden gibt es eh schon genug.
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