laut.de-Kritik
Sex, Drugs & Rock'n'Roll gehören der Vergangenheit an.
Review von Christine BarthSchon der Vorgänger mutete ruhiger an. Auf "Seventeen Days" scheint es jedoch, als hätten die vier Rocker balladeskes Songwriting perfektioniert. Mit rührseligen Melodien und tragischen Texten drücken die Jungs aus Escatawpa, Mississippi, fast durchgehend auf die Tränen-Drüse.
Älter und erwachsener sind sie geworden. Klampfer Chris wechselt inzwischen lieber Windeln, als auf die Pauke zu hauen. Sex, Drugs & Rock'n'Roll gehören der Vergangenheit an: "Es tut uns leid, jeden enttäuschen zu müssen, der denkt, wir sind wild und verrückt, denn wir sind es nicht". Von College Rock keine Spur mehr. Man darf 3DD getrost in die pop-rockige Schublade umsortieren.
Sänger Brad Arnold schwächelt dagegen auch auf dem vierten Release nicht. Seine kraftvolle Stimme rettet die Platte über drucklose Parts hinweg. Fast immer gibt er sich textlich den melancholischen und traurigen Momenten hin: "Sie handeln von Einsamkeit und solchen Sachen - und das ist Teil des Blues. Da wir aus Mississippi kommen, sogar aus einer recht kleinen Stadt Mississippis, sind wir sehr stark durch diesen Musikstil kultiviert worden. Wir hörten als Kinder keinen Rockradio; du hörtest zwar ein bisschen Country, aber eben sehr viel Blues".
Songs wie "Never Will I Breake" funktionieren dabei für sich genommen sehr gut. Eingängige Melodien, prägnante Bassläufe, Gitarren-Soli und härtere Riffs überzeugen, auch der Drummer bedient sich aus der Trickkiste und bringt seine Sticks mal wieder richtig in Bewegung. Einige Breaks gestalten den Track noch vielseitiger. Leider geht den vier Amerikanern danach die Luft aus. Schnell verschwimmen die zwölf Stücke zu ein und dem selben Brei.
Die US-Senkrechtstarter gestalteten "Seventeen Days" sehr massenkompatibel. Ob das wirklich nur dem höheren Lebensalter oder auch den zu erwartenden Verkaufszahlen in den Staaten zuzuschreiben ist, sei dahin gestellt. Jedenfalls treten 3 Doors Down mit "Seventeen Days" immer deutlicher in die Fußstapfen bewährter Combos. Creed und Nickelback haben es vorgemacht, mit relaxtem Rock die Masse anzusprechen.
21 Kommentare
Hab mir heute das neue 3 Doors Down Album gehört und hab es mir angehört und war n bisschen enttäuscht. Nur baladen sind drauf. Was ja net schlecht sein muss, aber irgendwie klingen alle Songs gleich. Manche Songs können da mehr überzeugen, manche gehen einfach unter. Als Highlight würde ich "Let me go", "Be Somebody", "Landing In London", "Father's Son" und "Live For Today" bezeichnen. Der Rest versinkt im Einheitsbrei. Wer härtere Titel wie auf "The Better Life" sucht, wird schwer enttäuscht. Zwar rockt "Right Where I Belong" einigermaßen, kommt aber trotzdem an den alten Standard net mehr ran. Ich find es schade, dass 3 Doors Down da net mehr reskiert haben. Eine gesunde Mischung aus hartem und softem Songs wäre da sicher besser gewesen. Zwar kann man net sagen, dass das Album komplet schlecht ist, allerdings hat man schon besseres von 3 Doors Down gehört.
ich noch nie irgendwie
Normaler Mainstream-Rock. Sicherlich nicht sonderlich kreativ, aber doch solide. Mag sie aber auch nicht wirklich, dafür sind sie dann doch viel zu einfach gestrickt, was die Songs angeht. (wobei ich sagen muss, dass ich nur die 2 alten Alben kenne und von dem worum es hier eigentlich geht, keine Ahnung habe:) Senf ist halt immer da)
Wer Creed und Konsorten hört, mag sie halt, da brauch man jetzt keine Diskussionen über mangelnde Qualität vom Zaun brechen.
Obwohl...:D
Und ich wette trotzdem, dass jeder "Here Without You" auf den Partys besoffen mitschmettert. (was Alkohol eben aus Menschen macht)
Also ich fand das Debüt echt okay und auch der Nachfolger hatte n paar gute Stücke zu bieten, aber das neue is echt nurmehr peinlich. Schad, hät echt gedacht, es würde villeicht eher aufwärts gehen. :
hört sich ja alles ganz solide an. aber eben auch seit drei alben der gleiche scheiß und außerdem sind sie bushfreundlich. na toll!
"The Better Life" war ein klasse Album, weil es IMHO recht abwechlungsreich und irgendwie auch "anders" klang.
"Away from the sun" schaltete in dem Sinne schon etwas runter - ironischerweise wurde ausgerechnet "Here without you", der schwächste Song des Albums, ein auf die Dauer absolut nervtötender Airplay-Hit.
Nun "Seventeen Days", dass ich mir trotzdem blind zugelegt habe, in der Hoffnung, dass die Jungs zu ihren einstigen Stärken zurückfinden. Aber nix wars - Mainstream- Rockgedudel, langweilig und fade!
Die CD lief in meinem Player und ich war überrascht, das plötzlich eine "5" angezeigt wurde - ich hatte tatsächlich nicht bemerkt, dass in den letzten Minuten 5 verschiedene Songs gespielt wurden. Sowas eintöniges hab ich seit dem letzten Evanescence-Album nicht mehr gehört. Eine einzige Enttäuschung von einer Band, die mal wirklich gut war. Hoffentlich enttäuscht "Oasis" wenigstens nicht.
Ach ja: Hallo an alle.
MfG.