laut.de-Kritik
Aussies zwischen Slayer, Exodus und Pantera.
Review von Michael EdeleBislang glänzten die britischen Rising Records weitgehend mit mittelmäßig bis gutklassigen Metalcore-Veröffentlichungen. Doch mit den australischen 4 Arm ist ihnen tatsächlich ein richtig dicker Fisch ins Netz gegangen - wenn bis dato auch nicht in kommerzieller Hinsicht.
Auf der nördlichen Halbkugel hält sich der Bekanntheitsgrad der Thrasher noch in engen Grenzen und das, obwohl die Jungs mit "Submission For Liberty" bereits ihr drittes Album vorlegen. In ihrer Heimatstadt Melbourne wurden sie schon mit dem Debüt "13 Scars" für die Music Oz Awards nominiert. Damals noch weitgehend auf den Spuren von Pantera und Machine Head unterwegs setzt das Quartett mittlerweile auf reinrassigen Thrash der Marke Exodus, Death Angel und Slayer.
Nach dem seltsamerweise deutsch betitelten Intro "Sinn Macht Frei", das mit einer schönen Klaviermelodie und einem Spoken Word-Sample in das Album einleitet, geben 4 Arm mit "While I Lie Awake" Vollgas. Bemerkenswert sind Vocals von Gitarrist Danny Tomb, der zuweilen an Rob 'White Trash' Lind erinnert, der mit "Kill A Celebrity" für meinen Geschmack immer noch eines der besten Hardcore-Alben aller Zeiten veröffentlicht hat.
Hört man sich den Titeltrack an, könnte aber genauso gut der kleine Bruder von Tom Araya ins Mikro keifen. Und wenn man zum schleppenden "The Oppressed"gelangt ist, wird diese Meinung bestätigt. Doch der Mann hat es bei weitem nicht nötig, zu imitieren, denn er verfügt über eine durchaus eigenständige, variable und charismatische Stimme.
Die musikalische Nähe zu Pantera lässt sich bei "My Father's Eyes" noch deutlich heraus hören, und das abschließende "Blood Of Martyrs" zeigt recht deutlich, dass auch Metallica einen gewissen Einfluss auf die musikalische Entwicklung hatten, der nur bedingt positiv war. Dafür zischt "The Warning" zuvor noch mal in bester Bay Area-Manier durch die Boxen.
Wird höchste Zeit, dass man die Jungs aus Down Under mal auf unseren Kontinent holt und ihnen eine entsprechend Spielzeit einräumt. Wem Mortal Sin nach wie vor zu oldschoolig sind, der sollte 4 Arm definitiv mal anchecken.
3 Kommentare
Tolles Video, gut das die nicht 4 Dick heißen.
"sinn macht frei" erinnert an "arbeit macht frei"
nazis?
Tja da muss der Hard Rock erstmal warten, der Thrash hat Vorrang