laut.de-Kritik
Die Belgier auf den Spuren von Carcass.
Review von Michael EdeleNa, was sagt man dazu? Im Zusammenhang mit den Belgiern von Aborted wurde ja schon des öfteren der Vergleich mit Carcass bemüht. Genau wie die ehemaligen Grindcoregötter entdecken nun auch Aborted immer mehr den Thrash Metal für sich.
Somit fährt das von Besetzungswechseln geplagte Quintett auf "Slaughter & Apparatus" eine massive Mischung aus Death und Thrash Metal auf, die nicht nur durch technische Raffinesse und rasende Geschwindigkeit, sondern auch durch den interessant eingebauten Wechselgesang glänzt. Neben Chefgurgler Sven De Caluwé, der seinem Lungenkarzinom gewohnt frönt, hat auch Gitarrist Sebastian Tuvi die ein oder andere Zeile im Text unternommen. Seine deutlich im Thrash angesiedelte Stimmlage sorgt für verdammt gute Abwechslung.
Auch wenn die Aborted-Riffs immer wieder ordentlich grooven, würde ich im Traum nicht daran denken, die Jungs in irgendeine Metalcore-Ecke zu stecken. Während "The Chondrin Enigma" und "A Methodical Overture" noch in gewohnter Hochgeschwindigkeit abzischen, fühlt man sich bei "Avenious" nicht selten an The Haunted erinnert. Das Tempo ist deutlich gezügelter und es tauchen verstärkt Melodielinien auf. Das heißt aber noch lange nicht, dass einem auf "Slaughter & Apparatus" nicht auch ordentlich die Schnauze poliert wird. Ganz im Gegenteil.
Knaller wie "The Foul Nucleus Of Resurrection" oder auch "Ingenuity In Genocide" machen einem in bester Suffocation-Manier die Fresse breit. Am modernsten ist wohl das in dem Fall sehr treffend betitelte "Archetype" ausgefallen, das stellenweise sogar mit Keyboards und einigen griffigen Melodien und Riffs überrascht. "Underneath Rorulent Soil" setzt schließlich einen heftigen Schlusspunkt unter die Scheibe. Auch dieses Mal haben sich die Belgier ein paar Gasthuster vors Micro geholt und zwar das Hatesphere-Duo Jacob Bredahl und Henrik Jacobson, sowie den ehemaligen Carcass-Fronter Jeff Walker.
Leider hat es das Faith No More-Cover nicht auf meine Promoversion geschafft und auch über die Videos kann ich leider nichts berichten. Zumindest lässt sich aber zweifellos feststellen, dass "Slaugher & Apparatus" ein sattes Brett geworden ist.
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