laut.de-Kritik
Viel mehr als nur ein TikTok-Sternchen.
Review von Lisa RupprechtHätte ich Addison Rae ein spannendes Pop-Album zugetraut? Eher nicht. Umso überraschender, was sie mit "Addison" abliefert: ein verspieltes, selbstbewusst durchdachtes Debüt. In 30 Minuten und 12 Tracks erzeugt sie eine Stimmung zwischen Y2K-Nostalgie, Britney-Vibes und zartem Hyperpop.
Dies erreicht die Amerikanerin mit mal helleren, mal dunkleren Synthesizer-Klängen und zurückgenommenen, simplen Schlagzeugbeats. Und natürlich mit ihrer Stimme, die mal an Ariana Grande erinnert, mal an Lady Gaga.
"Aquamarine" ist eine liebevolle Hommage an den gleichnamigen Kultfilm der 2000er-Jahre. Der Song zeigt, dass sich Rae mit der Vergangenheit des Pop auskennt und Spaß daran hat, diese weiterzudenken. In dem Song blitzen auch Referenzen an Britney Spears` "Gimme More" aufh. Ihre musikalischen Vorbilder verarbeitet Rae auch textlich, etwa in "Money Is Everything" mit Zeilen wie: "And when I'm up dancing, please, DJ, play Madonna / Wanna roll one with Lana, get high with Gaga."
Der Sound bleibt stimmig. Alles wirkt wie aus einem Guss, und das im besten Sinne. Sicher, die Songs ähneln sich streckenweise, aber Addison setzt lieber auf Atmosphäre als auf große Kontraste. "Times Like These" ist beispielsweise so einfach wie eingängig gehalten, aber genau darin liegt auch der Reiz.
Insgesamt wirkt die Sängerin wirkt auf dem Album nicht wie ein Industrieprodukt, sondern wie jemand, der sich in seiner Rolle als Popkünstlerin ausprobiert - mit einem gewissen Augenzwinkern, aber auch echter Ambition. Wer will, kann sich ihre Musik als Soundtrack zu einer "Gossip Girl"-Staffel vorstellen. Das beschreibt den Vibe ziemlich genau. "Addison" bietet keine Revolution, aber ein überraschend gutes Popalbum. Definitiv mehr als das, was man von einer TikTokerin erwarten durfte.
2 Kommentare
Pepsiiiiimaaaaaan! Na, wer kennt das noch?
fame is a gun isn krasser hit