laut.de-Kritik

Mit neuem Sänger und alten Qualitäten.

Review von

Als sich Alabama Thunderpussy 2004 mit "Fulton Hill" und ihrem neuen Sänger Johnny Weils zurückmeldeten, war ich der festen Überzeugung, dass der Mann zur Band passt wie der vielzitierte Arsch auf den Eimer. Nun ist der Kerl aber schon wieder weg vom Fenster und man muss sich einmal mehr fragen, was da Neues auf einem zukommt.

Allerdings hält sich das Zittern beim neuen Fronter in Grenzen, immerhin ist der Namen Kyle Thomas kein Unbekannter mehr. Hat der Kerl doch in den 90ern schon mit Exhorder für jede Menge Power gesorgt und danach auch bei Floodgate gezeigt, dass er mit seiner Stimme durchaus umgehen kann. Und siehe da: Mr. Thomas macht seinen Job bei den Donnerpussys ausgezeichnet. Musikalisch gibt es keine großen Veränderungen zu vermelden, wobei ich es bedaure, dass sie nicht wieder eine Southern Rock-Nummer wie "Three Stars" auf die Scheibe gepackt haben.

Doch das lässt sich verkraften. Denn wenn man sich Kraftpakete wie den Opener "The Cleansing", die Single "Words Of A Dying Man" oder "Whiskey War" anhört, muss man eh erst einmal das ein oder andere Bier köpfen oder sich mit Jack, Jimmy und James entspannen. Noch eine Spur straighter geht es bei Nummern wie "Void Of Harmony" und besonders dem fast schon punkigen "None Shall Return" zu. Das alles ist aber noch gar nichts im Vergleich zum saftig krachenden Titeltrack, der fast schon Erinnerungen an Kyles alte Truppen wachruft.

Ein wenig rockiger und mit zumindest bemerkbaren Southern Rock-Roots geht "A Dreamer's Fortune" ins Ziel. Hier, im folgenden "Valor" und auch bei "Brave The Rain" klingen hin und wieder ein paar Thin Lizzy-Reminiszenzen durch, wenn Ryan Lake und Eric Larson ihre Gitarrenleads gemeinsam anstimmen. Vor allem Letztgenanntes und auch das abschließende "Greed" haben stellenweise etwas von einer entspannt verkifften Jamsession.

An den Vorgänger kommt "Open Fire" nicht ganz heran, aber eine gute Scheibe haben Alabama Thunderpussy damit auf jeden Fall vorgelegt. Jetzt müsst ihr nur noch aufpassen, dass ihr euch von dem sehr an Manowar erinnernden Cover nicht ablenken lasst.

Trackliste

  1. 1. The Cleansing
  2. 2. Void Of Harmony
  3. 3. Words Of The Dying Man
  4. 4. The Beggar
  5. 5. Non Shall Return
  6. 6. Whiskey War
  7. 7. A Dreamer's Fortune
  8. 8. Valor
  9. 9. Open Fire
  10. 10. Brave The Rain
  11. 11. Greed

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