laut.de-Kritik
Die gepanzerten Heiligen machen es live (zu) kurz.
Review von Jürgen LugerthWenn es eine Heavy Metal-Band gibt, auf die sich die meisten Metaller und Rock-Schreiberlinge einigen können, dann sind das wohl die seltsamen Heiligen von Armored Saint. Die Truppe aus Pasadena in Kalifornien um den quicklebendigen und stimmgewaltigen Sänger John Bush und den Bassisten Joey Vera, der auch maßgeblich bei den Prog-Göttern Fates Warning beteiligt ist, hat in ihrer langen Karriere noch nie ein schwaches Album abgeliefert.
Das letzte Armored Saint-Livealbum "Saints Will Conquer" erschien Ende der Achtziger. Da scheint es mehr als angebracht, dass die Band, die wegen anderer Engagements der einzelnen Mitglieder immer wieder auf Eis lag, mal wieder ein Zeugnis ihrer Bühnentätigkeit vorlegt. Immerhin sind die gepanzerten Heiligen seit etwa 2010 verstärkt aktiv und spielten mit den Alben "La Raza" und zuletzt "Win Hands Down" zwei Kracher ein, die sich nicht vor alten Heldentaten verstecken müssen.
Der vorliegende Silberling mischt folgerichtig Klassiker mit Titeln der neueren Werke. Und sofort wird klar, dass Armored Saint nichts von ihren Qualitäten eingebüßt haben. Zu jeder Zeit überzeugen die inzwischen gestandenen Herren auf diesen Aufnahmen vom Wacken Open Air 2015 und einem Headliner-Konzert in Aschaffenburg im selben Jahr mit Härte, Melodiösität, exzellentem Songwriting, dynamischem Vortrag und souveräner Beherrschung der Instrumente. Dazu mit einem Sänger, der stimmliche Abnutzungserscheinungen nicht zu kennen scheint, klugerweise Ausflüge in zu hohe Lagen aber auch vermeidet.
Nach dem Opener "Win Hands Down" vom gleichnamigen letzten Album liefert die Band zwei Oldies von "March Of The Saint", dem genialen Debüt, danach kommen auch andere LPs mit einem oder zwei Stückchen zum Zuge. Sehr schön das gemäßigte "Last Train Home" von "Symbol Of Salvation" oder der heftig pulsierende Abschlusstrack "Reign Of Fire". Leider ist diese Live-Scheibe mit acht Stücken arg kurz gehalten. Und mit sehr schlechter Laune könnte man bemängeln, dass die Gitarren etwas zu weit in den Hintergrund gemischt wurden. Aber das sind Petitessen. Und überhaupt: Wer die Heiligen in all ihrer Pracht erleben will, muss mal eines ihrer Konzerte besuchen. Unwiderstehlich!
1 Kommentar mit einer Antwort
Dieser heilige geschmiedete Stahl ist meinen Ohren ein Wohlgefallen. Mögen die Barden in jeder Schänke einkehren und aufspielen um die Krieger bei einem Humpen Met zu erfreuen und Mut zu spenden für die Schlachten die da noch kommen mögen um Ruhm und Ehr zu erringen!
sorry, aber da bleibt mir nichts anderes übrig als ALARM zu drücken
Such dir lieber mal nen Seifenspender, für die Hygieneschlachten die da noch hoffentlich kommen mögen