laut.de-Kritik
Die Prog-Rocker flutschen ohne Beschleunigung in den Gehörgang.
Review von Michael EdeleJaha, da werden mir mal wieder einige die Pest an den Arsch wünschen, aber mit Schwund muss man rechnen, nicht wahr? Ich wage es nämlich tatsächlich, der "All-Star-Band" Asia nur zwei Punkte zu geben, wenn auch mit Tendenz zu dreien.
Wie gesagt hat Gründungsmitglied und Keyboarder Geoffrey Downes mit John Payne am Micro und Bass eine ganze Reihe an hochkarätigen Musikern mit auf der Scholle. Ian Crichton (Saga), Chris Slade (Gary Numan, AC/DC, Manfred Mann's Earth Band), Steve Howe (Yes), Tony Levin (Peter Gabriel) oder Simon Phillips warfen sich gegenseitig die Klinke an den Kopf. Für die Produktion zeichnet Simon Hanhart verantwortlich, der schon mit Acts wie Marillion oder Tin Machine gearbeitet hat. Aber auch "Waiting For Tonight"-Komponist Michael Garvin (Jennifer Lopez) stellte seine Talente zur Verfügung.
Jep, und all das zusammen erbrachte dann eine CD die sich hervorragend zum Bügeln seines Hamsters oder zum Beschleunigen des alternden Sitzmarders eignet. Die Songs flutschen so richtig schön in den Gehörgang und hinterlassen da auch bestimmt keinen Schaden. Die ein oder andere Melodie beißt sich zwar mal fest, aber das tut Verona Feldbuschs Spinat-Jingle ja auch. Ohne Asia jetzt in kompositorische Tiefen eines Werbejingles stürzen zu wollen muss man doch sagen, dass sie zu oft ins "Lala-Land" abdriften, was auf Dauer einfach zu viel ist.
Bei einer Gesamtspielzeit von arschknappen 80 Minuten muss man zwar von "value for money" sprechen, aber welcher Hamster hält schon so lange durch und bei der Beschleunigung fliegt der Marder ja morgen noch.
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