laut.de-Kritik

Death-Metal mit derben Old-School-Riffgewittern.

Review von

So oft wie Asphyx hat sich wohl noch keine andere Death Metal-Band aufgelöst und wieder reformiert. Nun liegt nach neun Jahren das erste, anständige Lebenszeichen der Band vor. Geschlagene 17 Jahre ist es her, dass Martin van Drunen (Hail Of Bullets) seine Stimmbänder im Dienste der Band malträtiert hat.

Endlich findet also wieder zusammen, was zusammen gehört. Entsprechend wenig dürfte es überraschen, dass sich "Death ... The Brutal Way" weitgehend an "The Last One On Earth" orientiert, dem letzten Album mit Martin am Mikro. Der geht zwar nicht mehr ganz so derb und brachial zu Sache wie in den frühen Jahren, aber Kindergeburtstag ist bei Asphyx nach wie vor nicht angesagt. Ganz im Gegenteil, denn "Scorbutics" legen die Holländer ein ultraderbes Old-School-Riffgewitter hin, das jedem Fan des traditionellen Death Metal die Tränen in die Augen treiben wird.

Schon im folgenden "The Herald" bieten sie ein Paradebeispiel ihrer Kunst und hacken nach einem Break im typischen Zeitlupentempo daher. Nicht umsonst wurden früher gelegentlich Vergleiche mit den ähnlich gelagerten Frühwerken von Paradise Lost gezogen. Den Vogel schießen sie dabei mit "Asphyx II (They Died As They Marched)" ab, das sich die letzten paar Meter nur noch dahin schleppt und schließlich verendet.

Allerdings haben Asphyx auch nie vergessen, einfach mal derbe nach vorne loszupreschen, was mit dem Titeltrack nach Herzenslust getan wird. Geht es hier fast schon hardcoremäßig derb zur Sache, sind Nummern wie das mächtige "Eisenbahnmörser" oder "Riflegun Redeemer" eher mit einigen Thrash-Riffs gespickt. Experimente werden hier nicht gemacht, was aber kaum ein Fan der alten Schule und der alten Alben bedauern dürfte.

Nicht ganz alltäglich ist die Tatsache, dass die Niederländer bei "Black Hole Storm" auch vor einem Klavierintro nicht zurück schrecken. Allerdings hätte man den Song dann auch ein wenig flüssiger darauf aufbauen können, anstatt nach einem knappen Break alles plattzurumpeln. Das abschließende Instrumental "The Saw, The Torture, The Pain" setzt bestimmt keine Rekordmarken in Sachen Abwechslung, ist aber ebenfalls hörenswert.

Die Old-School-Fans werden mit "Death ... The Brutal Way" bestens bedient. Über Sinn und Unsinn dieser Reunion sollen sich andere streiten, bei der bisherigen Geschichte von Asphyx kann man aber fast schon Wetten abschließen, wann der erste Wechsel im Line-Up wohl kommt.

Trackliste

  1. 1. Scorbutics
  2. 2. The Herald
  3. 3. Bloodswamp
  4. 4. Death The Brutal Way
  5. 5. Asphyx II (They Died As They Marched)
  6. 6. Eisenbahnmörser
  7. 7. Black Hole Storm
  8. 8. Riflegun Redeemer
  9. 9. Cape Horn
  10. 10. The Saw, The Torture, The Pain

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