laut.de-Kritik
Best-Of-Album im Disney-Gewand.
Review von Kerstin KratochwillFun-Fact: Aura Dione ist erst der zweite dänische Act nach Gitte Haenning, der zwei Nummer-Eins-Hits in Deutschland hatte. Während sich die Schlagersängerin 1963 noch einen Cowboy zum Mann wünschte, besingt die Singer-Songwriterin Aura Dione 2011 im Lady-Gaga-Stil samt Gaga-Text "Ge-ge-e jo jo uh lala hmm let's go" einen gewissen Geronimo – ob damit der legendäre Kriegshäuptling und Medizinmann der Bedonkohe-Apachen gemeint ist, weiß man nicht.
Sowohl Cowboy- als auch Indianer-Referenzen sind heutzutage problematisch und so beschloss Dione, diesen Song auf ihrem Quasi-Best-Of-Album wegzulassen. "Life Of A Rainbow" beinhaltet nämlich nur Lieder, die man von der Musikerin bereits von anderen Alben kennt, allerdings in einer von ihr so benannten "Pure Version". Es könnte auch eine Art Zwischenalbum sein, denn Aura Dione legte musikalisch mit ihrem Erfolgsalbum "Before The Dinosaurs" (inklusive "Geronimo") einen extremen Stilwandel hin und ihren anfänglichen Indie-Folk zugunsten von dancelastigem Electropop ad acta.
Die "Pure"-Kennzeichnung in der Tracklist stellt die Songs über herkömmliche, akustische Versionen - sie sollen in eine Sphäre des Makellosen und Reinen emporsteigen, quasi eine Wiedergeburt, ein neues Regenbogen-Leben: So weit, so kitschig. Und auch die Ummantelung von Tracks wie "For Sophie" oder "In Love With The World" mit Klavier-, Folk- und Gitarrensounds statt dick produziertem Electropop ist eher oberflächlicher Authentizitätsanstrich denn tatsächlicher Tiefgang. Dazu strengt Diones durchaus starke Stimme zuweilen mächtig an, wenn sie sich in höhere Sphären versteigt, vermutlich um auch auf dem Regenbogen reiten zu dürfen, aber dabei eben doch zu sehr nach Disney klingt.
Mit "Marry Me" ist auch ein einziger nicht "purer" Song vorhanden, der neu und mit elektronischen Beats sowie Trompeten heraussticht: Ein hübscher Song, der wie fast alle Aura-Dione-Lieder professionellen Pop darstellt, leider aber die Vielfältigkeit der Regenbogenfarben vermissen lässt und zu sehr in rosaroten Tönen verschwimmt.
1 Kommentar
Fehlt da was von der Review? Irgendwie liest sich das wie eine Hausaufgabe, die morgens im Bus auf dem Weg zur Schule schnell mal hingeschrieben wurde. Und wenn sie das Geronimo Lied wirklich weggelassen hat weil ein berühmter Apache so hieß, dann ja... dann weiß ich auch nicht. Die Diskriminierungsexperten von Bild haben doch jetzt extra die Indianer gefragt und die meinten "alles cool". Hab ich auf jeden Fall gelesen... Gute Nacht.