laut.de-Kritik
As I Lay Dying-Fronter Tim Lambesis setzt Arnie ein Denkmal.
Review von Michael EdeleMit Humor und Musik ist es so eine Sache. Meist schmälert das eine den Genuss des anderen, nur selten gelingt es einer Truppe wie Zimmers Hole, beide Elemente gleich gut miteinander zu verweben. As I Lay Dying-Fronter Tim Lambesis hat bei seinem Nebenprojekt eine angenehme 'So fucking what'-Einstellung und verbindet diese mit sauber gespielten Metalcore und seiner Vorliebe für den kalifornischen Governator Arnold Schwarzenegger.
Der hat nämlich zu jedem Song mit markanten Einzeilern oder anderen denkwürdigen Zitaten den Grundstein gelegt, auch wenn er fürs Album natürlich nachsynchronisiert werden musste. Doch auch Tims Kumpel, der den Governator imitiert, macht seinen Job ganz ordentlich.
Insgesamt sieben Mal mimt er den Ahhnold, und sorgt zwischen den zehn Songs für ein wenig steierisches Englisch. In den Nummern selbst greift natürlich Tim zum Mikro und zum Bass und zur Gitarre und hin und wieder sogar zum Schlagzeug, auch wenn die komplizierteren Sachen laut seiner eigenen Aussage von ihm auch programmiert wurden.
Musikalisch geht es Tim auf "Total Brutal" dem Titel gemäß etwas simpler und eben derbe auf die Nuss an. Das macht (nicht nur im Zusammenhang mit den Arnold-Imitationen) ganz gut Laune, doch ich sehe Hate Squads Burkhard schon wieder ungläubig den Kopf schütteln und zwar zu Recht. Schließlich rotzt Tim auf dieser CD eigentlich nichts großartig anderes runter, als es Hate Squad schon seit Jahren auf dem mindestens gleichen Niveau machen. Das kratzt aber keine Sau und die österreichische Todesmaschine wird abgefeiert ...
Von den Ungerechtigkeiten im Musicbiz mal abgesehen tobt sich Tim auf "Total Brutal" richtig aus und Songs wie "Rubber Baby Buggy Bumpers", "Who Is Your Daddy, And What Does He Do?" oder "If It Bleeds We Can Kill It" schlagen mächtig ins Mett. Am deutlichsten Sticht "I Am A Cybernetic Organism, Living Tissue Over (Metal) Endoskeleton" heraus, nicht nur wegen dem ewig langen Titel, sondern auch weil hier der einzige mit klarer Stimme gesungene Chorus zu hören ist.
"Total Brutal" hat durchaus seinen Charme, und das nicht nur für Fans von As I Lay Dying. Wem das Material musikalisch zusagt, sollte einer Band wie Hate Squad aber mal ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenken.
2 Kommentare
tolles album. der humor fällt in den songs weniger auf, die zwischensstücke sind auch unaufdringlich genug um (noch) nicht zu nerven... und die musik ist prima. thrashcore, gibts das schon? macht mindestens einen sommer lang spass, auch wenns kein klassiker für die ewigkeit ist...
ja, gibts und das is kein thrashcore