laut.de-Kritik

38 Minuten Dynamit.

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What da fuckin' fuck? So muss das sein: Kein Booklet und ein Cover, das eigentlich genauso wenig Rückschlüsse auf den Sound zulässt wie der Plattentitel. Keine Info zu viel (der Kern der Band geht auf die Tiger Tunes zurück), dafür ein paar großspurige Statements im Netz (auf die man aus Coolness-Gründen aber verzichten sollte).

Spielt aber alles keine Rolle. Denn auf den Inhalt kommt es an: Eine Band, die Beta Satan heißt und solch eine Debütansage abgibt, muss sich nicht erklären. Zwölf Songs zwischen Hardcore-Attitüde, bratzend tiefen Gitarren und Indierock-Euphorie, die stets voller Überraschungen sind, ohne Bruchstellen aufzuweisen.

Drummer Q lässt die Kessel grooven, spielt im technischen Detail aber exakt bzw. dramaturgisch punktgenau. Der Rest der Mannschaft liefert eine Soundwelle ab, auf der Bandkopf K.R. Hansen zeigt, wie Vocals inszeniert gehören.

"Arrogante Pophooks - aber mit so viel Charme, dass du vergisst, dass du eigentlich gerade von Hardcore verprügelt wirst", meinen die fünf Dänen selbst dazu. "666" mag exemplarisch dafür herhalten, dass Beta Satan zwar keine Rockrevolution auslösen. Die Band steht aber ungemein unter Spannung, und zwar so, als könnte sie zu jedem Zeitpunkt explodieren.

Vom Arrangement her einen noch stärkeren Eindruck hinterlassen etwa "Free Advice", "Math And Chemistry" oder "Party On The Death Star". Besonders letztere Nummer zeigt, dass man kontemplative Verschnaufpausen mit enervierender Elektronik und hart überdrehte Riffattacken mit ausladenden Rockgesten und geschmeidig verzerrten Vocals zusammen bekommt.

Im Prinzip basiert jeder Beta Satan-Track auf sowohl eingängigen wie bösartigen Riffs. Eine schwache Nummer kennt diese Platte nicht: 38 Minuten Dynamit.

Trackliste

  1. 1. What's The Point
  2. 2. 666
  3. 3. Rave Kenneth
  4. 4. Pray The Gay Away
  5. 5. Let's Talk About Sex
  6. 6. Party On The Death Star
  7. 7. Free Advice
  8. 8. Math And Chemistry
  9. 9. Great Moments Of Pleasure
  10. 10. Into Ghosts
  11. 11. The Arrow That Killed
  12. 12. Five Way Legend

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9 Kommentare mit einer Antwort

  • Vor 16 Jahren

    ui saugeiles debutalbum. warte jetzt schon auf den nachfolger

  • Vor 15 Jahren

    Die klingen, als wüssten sie was sie machen :phones:

    Great Moments of Pleasure erinnert mich irgendwie an Creep von Radiohead - erst ziemlich... naja - aber dann :evil:

    What's the point ist auf jeden fall der Mitreißer - der Rest kommt dann aber noch...

    5/5 !!!

  • Vor 2 Jahren

    14 Jahre her, und immer noch absolut ein Album für die Insel. Bis auf 2-3 Demos und eine komische Ostersingle (I AM JACKRABBIT) kam danach von der Band nichts mehr. Die diversen anderen Projekte der Bandmitglieder haben dieses Level leider nie wieder erreicht. Trotzdem ewig dankbar für dieses Meisterstück.

    • Vor 2 Jahren

      Naiser comment, v.a. weil ich mich ungelogen letzte Woche erst nach längerem nicht sehen / nicht hören mit demjenigen DJ/Radiomod genau in dem löblichen Duktus deines Kommentars über diese Platte und diese "Schande" geäußert, dass von denen danach einfach gar nichts (gutes) mehr kam, der mir diese Platte zu ihrer VÖ empfahl.

      Zwei Sätze später hatten wir es dann (wie so oft bei dem Thema) über die "Fantasy Black Channel" von Late of the Pier aus 2008, wo sich zu Platte und darauf folgender Entwicklung der Band erstaunlich ähnliches sagen und spüren lässt.