laut.de-Kritik
Unaufgeregter Pop, abseits von jeglichen Peinlichkeiten.
Review von Stefan FriedrichBeim Namen Beth Orton kommen William Orbit und die Chemical Brothers als erstes in den Sinn, lieh die Britin beiden doch ihre Stimme auf deren Alben. Insofern erwartetet man eigentlich ein elektronisches Album, vielleicht ein wenig Trip Hop. Beim ersten Hören setzte dann allerdings ein Aha-Effekt ein, stimmt, Beth Orton macht einfach schöne Pop-Alben. Dido für Leute mit Stil, wie die Intro behauptet.
Und so schleicht sich Frau Orton mal mit akustischer Gitarre, mal mit sanften Beats ins Ohr und bleibt auch das ein ums andere Mal darin hängen. "Concrete Sky", zusammen mit Johnny Marr geschrieben und mit Ryan Adams gesungen, ist so ein Song, der problemlos auf SWR3 laufen könnte und trotzdem nicht an den Mainstream angebiedert wirkt. Ab "Daybreaker" läuft Beth Orton zur Hochform auf. Beim Titelsong erhält sie Unterstützung der Chemical Brothers, die sie mit einem angenehmen, unhektischem Beat versorgen.
"This One's Gonna Bruise" als achter Song bricht dann ziemlich aus dem Album aus. Nur von Akustik-Gitarre und Streichern begleitet, entwickelt der Titel allerdings eine unglaubliche Melancholie und Schönheit, und entpuppt sich somit als das großartigste Stück der Platte. "Thinking About Tomorrow" ist ein denkbar angenehmer und ruhiger Ausgang einer einfach schönen Platte. Unaufgeregter Pop, abseits von jeglichen Peinlichkeiten.
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