Betontod - " Antirockstars"

Es bedarf eigentlich nur eines Blickes auf das Cover, um zu sagen, dass Betontod eindeutig an ihrer Linie festhalten. Genau wie Psychopunch, die ebenfalls gern mit sexy Mädels (allerdings in gezeichneter Form) aufwarten, ziert erneut eine etwas verrucht wirkende Dame das Artwork der Punkrocker.

Auch musikalisch sind die Parallelen zu den Schweden nach wie vor deutlich zu merken, wobei Psychopunch mittlerweile bluesiger zu Werke gehen als Betontod. Dafür hat sich die Konsequenz der Rheinberger ausgezahlt, denn mit "Antirockstars" schnuppern sie erneut Chartluft.

Was bietet also "Antirockstars"? Nun in erster Linie gute Punkrocksongs in der typischen Betontod-Tradition mit dem rauen, leicht versoffenen Gesang von Oliver Meister mit direkten, aber nie zu platten Texten. Da bedankt man sich lyrisch mit "Auf Eine Gute Zeit" auch gern mal bei den Fans für die anhaltende Treue oder lässt wie in "Mit Vollgas Durch Die Hölle" oder "20 Jahre" die eigene Vergangenheit Revue passieren.

Musikalisch waren die Jungs noch nie ganz 100%ig im Punkrock verwurzelt, und so knuspert "Wenn Der Sturm beginnt" am Maiden-Riff mit doppelten Lead, und "Steh Auf" hat rifftechnisch ohne Frage am Arsch von "Breaking The Law" geschnüffelt. Da sind ja fast schon Tantiemen an Judas Priest fällig.

Nehmen wir's einfach mit Humor, freuen uns über gute Songs, die direkt ins Ohr gehen, und in "Nebel" über eine tolle Gastsängerin, die mit ihrer ausdrucksstarken Stimme den Track gleich noch eine Stufe nach oben pusht. Während Oliver durchaus auch mal sozialkritisch wird wie in "Wenn Der Sturm Beginnt", kommt auch der Partyfaktor mit "König Alkohol" nicht zu kurz.

Ausfälle wie "Edelweiß" vom Vorgänger bleiben dieses Mal zum Glück außen vor. Somit reicht letztendlich auch schon die Aussage von Oliver, um das Album zu beschreiben: "Wir sind wir und wir bleiben wer wir waren, schon seit 20 Jahren."