laut.de-Kritik

Ambient-Sounds auf der Akustikgitarre.

Review von

Das Cover mit einem großen Fisch und einem Zigarette rauchenden Jugendlichen auf einem Boot scheint zugleich wirklich und fremd – wie eine Situation, die durchaus eintreten könnte, aber dennoch irreal anmutet. So gesehen stellt die Abbildung den Inhalt der CD schon ganz gut dar.

Zwar verwendet der Texaner Bexar Bexar in seinen Stücken fast ausschließlich Akustikgitarren, doch das Ergebnis ist alles andere als folkig. Gezupfte Passagen bilden ein wesentliches Element des Materials, sie geben aber keine Melodien wieder, wirken weit entfernt und sind mit einer Vielzahl an nicht näher beschreibbaren Geräuschen angereichert. Elektronische Spielereien mit einer Akustikgitarre, also.

Kein Gesang, kein Schlagzeug, kein Bass - das Ergebnis erinnert an die Art Ambient Music, an der sich Brian Eno versuchte: Es handelt sich also nicht um Lieder im traditionellen Sinne, sondern um die Erzeugung filmischer, dichter Atmosphären, die beim Anhören undefinierbare Bilder hervor rufen. Wobei Bexar viel einfachere Mittel einsetzt und auch nicht das große Ego des ehemaligen Roxy Music-Keyboarders besitzt.

Da die Stücke einer Traumwelt entsprungen scheinen, ist es nicht erstaunlich, dass Bexars Musik bei Independent-Regisseuren hoch im Kurs steht. Wie sein Erstling "Haralambo" (2003) bietet "Tropism" eine entspannte Stimmung, die etwas Unfassbares in sich trägt, aber nicht bedrohlich wirkt.

Trackliste

  1. 1. Patterned Like Lovers
  2. 2. Listening To Your Party
  3. 3. Tearing Apart The Noise She Makes
  4. 4. Oil Thumbprints
  5. 5. Cotton In The Grossness
  6. 6. The Messy Message
  7. 7. Sweet Devil
  8. 8. A Little More South
  9. 9. Window Piece
  10. 10. Unsettled And Unable

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LAUT.DE-PORTRÄT Bexar Bexar

Bexar ist ein Bezirk in Texas. Aus demselben Bundesstaat stammt auch ein Musiker, dem der Namen wohl so gut gefällt, dass er ihn gleich doppelt verwendet.