laut.de-Kritik
Starkes Metal-Werk mit einigen Maiden-Reminiszenzen.
Review von Michael EdeleWenn man sich anschaut, wie dem ehemaligen Maiden-Sänger in den letzten Jahren die Leute weggelaufen sind und was die über ihre Gründe für die Massenflucht zu sagen hatten, warf das kein gutes Licht auf Blaze Bayley und ihr Management. Manch einer dürfte den bärbeißigen Engländer auch schon abgeschrieben haben, zumal das starke "Blood And Belief" nun schon vier Jahre zurück liegt.
Aber so schnell gibt der Mann nicht auf. Er suchte sich ein neues Team und kehrt nun als Soloprojekt zurück. Und mit dem geht er es heftiger an als je zuvor. So wie der Opener und Titeltrack eingangs durch die Boxen fegt, könnte man fast schon meinen, es mit einer Band wie Dark Tranquillity zu tun zu haben.
Die Gitarren sägen kräftig und blitzschnell, die Doublebass hämmert und die Power stimmt. Doch anstatt der derben Shouts eines Mikael Stanne, verpasst die melodische, kräftige Stimme von Blaze Bayley dem Song eine ganz eigene Atmosphäre.
Mit nicht weniger Power, dafür ein wenig traditioneller drücken danach "Blackmailer" und das sehr melodische "Smile Back At Death" durch die Boxen. Bis zur Halb-Ballade "While You Were Gone" schrauben sie das Tempo immer ein wenig weiter runter, lassen sich aber selbst da nicht zu irgendwelchem schmalzigen Gesäusel hinreißen.
Anstatt auf akustische Klänge setzt Blaze auch hier auf Gitarrenmacht und erinnert mit seinem getragenen Gesang stellenweise sogar fast schon an den ehemaligen Candlemass-Fronter Messiah Marcolin.
Treten gegen Ende der Halb-Ballade schon einige Maiden-Reminiszenzen auf, so ist das folgende "Samurai" quasi eine ganz tiefe Verbeugung vor den ehemaligen Brötchengebern des Sängers. Das liegt nicht nur an den Soli und der sehr an Steve Harris erinnernden Basslinie. Die Nähe zu Maiden fällt auch bei einem Track wie "Waiting For My Life To Begin" auf, dabei beweisen treibende Nummern wie "The Truth Is One" oder "Voices From The Past" sehr schön, dass sich die Band am klassischen Heavy Metal orientieren kann, ohne direkt die Jungfrauen zu zitieren.
Während "A Crack In The System" leider nur bedingt spannend ist, zischt "Robot" kurz darauf wieder richtig ab. Ganz im Stile des Titeltracks dürfen die beiden Neu-Klampfer Nico Bermudez und Jay Walsh mal zeigen, was sie auf dem Kasten haben. Mit dem Rausschmeißer "Serpent Hearted Man" setzt Blaze einen klassischen Schlusspunkt unter ein recht starkes Metal-Album, das Fans des Vorgängers kaum enttäuschen wird.
1 Kommentar
Ich kenn das Album nicht, aber die Review lässt eigentlich einen besseren Eindruck als 3 Punkte.