laut.de-Kritik

Die Krefelder Metaller setzen sich ein Denkmal.

Review von

30 Jahre ist es nun her, dass sich die 1984 gegründete Krefelder Band Lucifer's Heritage im Jahre 1987 in Blind Guardian umbenannte und sich unter diesem Banner zu einer der wichtigsten Metal-Institutionen in Deutschland und auch weltweit entwickelte. Eine beeindruckende Diskografie und eine umfangreiche und treue Fangemeinde legen davon Zeugnis ab.

Das Jubiläum wird nun gebührend gefeiert. Die Mannen um Sänger und Frontmann Hansi Kürsch lassen sich deshalb nicht lumpen und legen mit "Live Beyond The Spheres" auf drei CDs eine sehr umfangreiche Werkschau vor. Live aufgenommenen an verschiedenen Orten ihrer bisher letzten Europatour 2015. Das Erfreuliche daran: Das Ding klingt trotz unterschiedlichster Aufnahmestationen sehr homogen, sieht man darüber hinweg, dass die Ansagen von Kürsch mal auf deutsch, mal auf englisch erfolgen.

Musikalisch gibt es für Fans der Gruppe kaum etwas zu kritisieren, denn Blind Guardian bieten eine gelungene Mischung aus alten Band-Klassikern und neueren Songs und verstecken da und dort auch ein seltener gespieltes Stückchen im Set. Schon der mit mächtigen "Victoria"-Chören beginnende, über zehnminütige Opener "The Ninth Wave" lässt erahnen, dass hier geklotzt und nicht gekleckert wird.

In der Folge wechseln sich Gassenhauer wie "Imaginations From The Other Side", "The Bard's Song", "Mirror Mirror" oder "Valhalla" mit aktuelleren Titeln wie "Tanelorn (Into The Void)", "Twilight Of The Gods" oder "Wheel Of Time" ab und werden von der Menge vielstimmig mitgesungen und gefeiert.

Egal, ob die Stücke eher einfacher gehalten sind und einfach nach vorne stürmen oder durch Vielschichtigkeit und Komplexität glänzen - alles kommt überzeugend von der Bühne rüber und macht diesen flotten Dreier vom Anfang bis zum Ende zu einem Hörgenuss für alle Liebhaber von Fantasy-Metal, der immer mit einem gehörigen Schuss Pathos und der richtigen Portion Romantik daherkommt.

Dabei wirkt nichts an diesen Aufnahmen aufgesetzt, sondern gerade die langsameren Stücke gehen zuweilen richtig ans Herz. Fazit: 14 Jahre nach ihrer letzten Live-Scheibe haben sich Blind Guardian ein Denkmal gesetzt. Ein feines Geburtstagsgeschenk für die Anhängerschaft!

Trackliste

  1. 1. The Ninth Wave (Live)
  2. 2. Banish from Sanctuary (Live)
  3. 3. Nightfall (Live)
  4. 4. Prophecies (Live)
  5. 5. Tanelorn (Live)
  6. 6. The Last Candle (Live)
  7. 7. And Then There Was Silence (Live)
  8. 8. The Lord of the Rings (Live)
  9. 9. Fly (Live)
  10. 10. Bright Eyes (Live)
  11. 11. Lost in the Twilight Hall (Live)
  12. 12. Imaginations from the Other Side (Live)
  13. 13. Into the Storm (Live)
  14. 14. Twilight of the Gods (Live)
  15. 15. A Past and Future Secret (Live)
  16. 16. And the Story Ends (Live)
  17. 17. Sacred Worlds (Live)
  18. 18. The Bard's Song (In the Forest) [Live]
  19. 19. Valhalla (Live)
  20. 20. Wheel of Time (Live)
  21. 21. Majesty (Live)
  22. 22. Mirror Mirror (Live)

Preisvergleich

Shop Titel Preis Porto Gesamt
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Blind Guardian – Live Beyond the Spheres €18,45 €3,00 €21,45

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Blind Guardian

Zu den berühmtesten und bekanntesten Metal-Bands aus deutschen Landen zählen mit Sicherheit die 'Blinden Gardinen'. Hansi Kürsch (Gesang, Bass), die …

2 Kommentare mit 2 Antworten

  • Vor 7 Jahren

    Die Produktion ist ja fantastisch! Da kann sich das ein oder andere Livealbum ne Scheibe abschneiden.

  • Vor 7 Jahren

    Die Produktion ist viel zu "perfekt", kein Livealbum sollte sich davon eine Scheibe abschneiden müssen. Viel zu steril, wenn man den Publikumsapplaus vor/nach jedem Song rausschneiden würde, könnte man das Teil auch als Best-Of verkaufen und keine Sau würde merken, dass man das live aufgenommen hat. Irgendwo ist das natürlich ein Kompliment, aber eben nicht für ein Livealbum :)

    • Vor 7 Jahren

      Bin da ganz bei dir. So manches Live Album wird ausserdem im Nachhinein im Studio so weit bearbeitet das man das auch gleich ganz lassen kann.

    • Vor 7 Jahren

      Vielleicht sollten die Herren mal richtig hinhören. Die vielen Mitsingchöre in den Stücken dürften kaum im Studio nachträglich entstanden sein. Von daher ist das ein gutes authentisches Live-Album. Wenn es ausnahmsweise mal gut klingt, hab zumindest ich keine Probleme damit ;-)