laut.de-Kritik
Kontrollierte Brutalität in Reinkultur.
Review von Michael Edele"Acht Songs in acht Minuten" lautete neulich erst die Überschrift einer meiner Kolumnen. Dabei ging es um die EP von Rotten Sound, die mit ihrem derben Geschrote für eine willkommene Abwechslung sorgten. Was Blockheads nun mit "The World Is Dead" abliefern, könnte auch unter dem Titel "21 Songs in 21 Minuten" laufen.
Damit ist die Sache eigentlich schon klar, oder? Blockheads grinden und crusten sich durch insgesamt 25 Nummern, wobei sie vereinzelt sogar die zwei Minuten-Marke knacken und das finale "Trail Of The Dead" eine monumental epische Spielzeit von siebeneinhalb Minuten aufweist, aber dazu später mehr. Auf der anderen Seite kommt man bei "Sell Your Flesh" in 17 Sekunden auch mal relativ zügig auf den Punkt.
Immer wieder interessant bei Grindcore-Bands ist die Tatsache, dass man den Unterschied zwischen einem Break und einem neuen Song nur rudimentär bestimmen kann. Dabei ist das eh nur bedingt tragisch, schließlich ist Sinn und Zweck einer solchen akustischen Schlachtplatte immer noch eine reinigende Katharsis, und da sind Blockheads nach wie vor einen sichere Bank.
Wie kaum eine andere Band schaffen es die Franzosen, den Spirit der alten Napalm Death nach wie vor bestens transportieren. Das ist auch und vor allem in den sozialkritischen Texten der Fall, die man sich zwar (rein akustisch) erarbeiten muss, aber das kann es durchaus wert sein.
Musikalisch regiert wie gesagt die brutale Macht, allerdings nie ohne Sinn und Verstand, sondern immer akzentuiert und von sicherer Hand geführt. Kurzes Durchatmen gibt es maximal in der ein oder anderen Einleitung wie bei "To The Dogs" oder "Pro-Lifers, ansonsten bleibt das Gaspedal auf dem Bodenblech.
Die große Ausnahme ist der bereits erwähnte Rausschmeißer "Trail Of The Dead". Hierbei handelt es sich um eine tonnenschwere Sludge-Walze, die zwar im Kontrast mit dem restlichen Material interessant ist, aber letztendlich doch zu viele Längen hat. Aber was den Rest angeht: kontrollierte Brutalität in Reinkultur - so was lass ich mir gefallen.
3 Kommentare
Jetzt mal an die Fans dieser Musik. Hört man sich das auf der Toilette an, um die Peristaltik anzuregen?
Herrn Edele: Wird zu Mudweisers neuem Album was kommen?
Dazu eignen sich deine Komentare besser .