laut.de-Kritik
Harte Gitarrenriffs und die grausig-süße Stimme von Frontfrau Kirsten.
Review von Michael EdeleBislang nur als Opener im Gefolge von Headlinern wie etwa Anathema, In Extremo, Farmer Boys oder Moonspell in Erscheinung getreten, haben sich die fünf Blutblumen jetzt ein Herz gefasst und nach einer MCD das gleichnamige erste Album "Diabolic Angel" fertig gestellt.
Die musikalischen Wurzeln der süddeutschen Band finden sich wohl irgendwo zwischen Gothic-Metal und dem Wave der 80er, sie gehen eigentlich bis 1995 zurück, als die Band noch in abgewrackten Proberäumen vom Erfolg träumte. Im Jahr 2000 und einige Vorläufer-Bands später sind die Bloodflowerz geboren und bemerkenswerter Weise immer noch mit demselben Line-Up, wie zu den ihren Anfängen. Markenzeichen der Band sind vor allem harte und schnelle Gitarrenriffs sowie die grausig-süße Stimme der Frontfrau Kirsten Zahn, die ihren Text einmal mit einem Schalldruck ins Mikro schreit, dass man auf die Knie fallen und um Gnade flehen will, dann aber, wie bei "Ablaze", wieder leise hinein schluchzt. Aber vor allem kraftvolle Songs wie "Cold Rain" und "One Second" machen das Album interessant! "Tears In The Night", ein traurig-melancholisches Lied mit einer sehr getragenen Stimmung sorgt zwischenzeitlich für Abwechslung.
Der richtige Erfolg lässt bislang noch auf sich warten und auch die Kritiker gehen mit den Bloodflowerz teilweise nicht gerade zimperlich um. Alles in allem wieder eine dieser Bands, die man entweder lieben oder hassen muss. Der Sound ist weit davon entfernt, Mainstream zu sein, und so werden die Flowerz es nicht leicht haben, sich unter ihrem neuen Label zu bewähren und auch ein bisschen Kohle einzufahren. Die Songs sind - einzeln angehört - recht nett. Über die volle Distanz wird das Debüt der Bloodflowerz aber ziemlich anstrengend und es drohen Kopfschmerzen. Disharmonisches Gesinge à la Björk mischt sich hier mit einer Stimme, die mich, bei aller Liebe, stark an die B52s erinnert, und das ist sehr irritierend.
Dennoch ist eine interessante und authentische Musik daraus entstanden, die auch sicher ihre Fans finden wird. Da ändert auch die wirklich äußerst spartanische Gitarre nix dran. Wers wissen will, der kann die Band bis zum 11. August 2002 noch auf ihrer Supporttour mit Subway To Sally heimsuchen oder bei der Summerbreeze am 22.08.2002 - 24.08.2002 in Abtsgmünd (bei Stuttgart).
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