laut.de-Kritik
Hat Captain Jack einen MCschnellkurs an der VHS belegt?
Review von Gregory BritschEin Herz für Finnland? Könnte man meinen, denn nach den Gothicrockern HIM schicken sich jetzt die Bomfunk MC's an, Teutonien zu erobern. Deren Single "Freestyler" stieg von Null auf Platz 11 in die deutschen Charts ein, im Champions Race rangieren sie momentan auf dem Stockerl, d. h. Platz 2. Weitere Veränderungen nicht ausgeschlossen.
"Freestyler" ist zwar auch nicht das Gelbe vom Ei, aber angesichts der üblichen Dominanz der Nachwuchszicken aus dem Disneylaufstall sympathisiere ich doch lieber mit B.O.W. und DJ Gismo. Letzterer mixt mehr oder weniger gekonnt altbekanntes wie Eurodance, Breakbeat, Jungle, Hip Hop, Electro-Boogie oder (Acid-)House zusammen und unterlegt die Stücke mit den an für sich guten Sprechgesangskünsten des MC's B.O.W..
Nun, der erste Höreindruck war sonderbar beklemmend: Hat Captain Jack einen MCschnellkurs an der VHS belegt? Sind die Vengaboys auf Acid hängen geblieben? Nach unzähligen Runden im Player sieht die Sache doch etwas anders aus, als zuerst befürchtet. Um es näherungsweise auf den Punkt zu bringen: Prodigy in ihrer präpubertären Phase.
Keine Frage, irgendwie schaffen es die beiden, die Klippen der Peinlichkeit zu umschiffen und sicher in den Hafen der Goldenen Schallplatten zu gelangen. Denn nicht zuletzt ist es der MC, der die Kohlen aus dem Feuer holt. Und da Team Disney des Feldes verwiesen wurde, gibt's noch nen Bonuspunkt.
2 Kommentare
Das komplette Album kenne ich nicht, aber die SIngle "Freestyler" ist auf jeden Fall hammer geil
in der fussgängerzone freestylen auch leute mit geige