laut.de-Kritik
Hüpfen, Swingen und Jauchzen ...
Review von Daniel StraubDer Mann mit der wuchtigen blonden Tolle rauscht seit rund zwanzig Jahren in beständiger Regelmäßigkeit durch die Charts. Zu Beginn noch in der Rolle des Frontmannes bei der Rockabilly-Formation The Stray Cats, später zunächst auf Solopfaden und schließlich mit dem Brian Setzer Orchestra im Rücken.
Was sich über all die Jahre nicht geändert hat: Brian Setzer bleibt der Vergangenheit treu ergeben, er findet die Quelle seiner Inspiration in den 40er und 50er Jahren. Die Best-Of "Jump, Jive An' Wail" fährt einige seiner großen Hits der vergangenen acht Jahre auf, unter anderem auch Tracks seines mit zwei Grammys ausgezeichneten Albums "The Dirty Boogie".
Vertreten auf "Jump, Jive An' Wail" sind hauptsächlich Stücke der drei Alben "Guitar Slinger" (1996), vom erwähnten Topseller "The Dirty Boogie" (1998) sowie vom letzten Brian Setzer Orchestra Release "Vavoom" (2000). Einzig das Debütalbum "The Brian Setzer Orchestra" fristet mit nur zwei Titeln ein Schattendasein, was der guten Laune von "Jump, Jive An' Wail" keinen Abbruch tut. Hüpfen, Swingen und Jauchzen, was soll man auch anderes tun, wenn Setzer eine angeswingte Coverversion des Queen-Klassikers "Crazy Little Thing Called Love" genauso unwiderstehlich zum Besten gibt, wie seine Eigenkompositionen.
Von den Songs aus der Feder des Chefs überzeugt die kräftig anschiebende Rockabilly-Nummer "Rock This Town" dank der ausgewogenen Verbindung von Setzers Qualitäten als Solomusiker und seinem gleichberechtigt neben ihm aufspielenden Orchester. Setzer jagt seine Finger den Gitarrenhals hoch und runter, dass es eine wahre Freude ist.
Die Musiker seines Orchesters stehen ihrem Frontmann in nichts nach. Selbstbewusst heben sie ihrerseits zu Soli mit Saxophon und Schlagzeug an und tun auch sonst alles, um neben ihrem charismatischen Bandleader zu bestehen. Dass Setzer keinerlei Starallüren hat und The Brian Setzer Orchestra keine leere Worthülse ist, zeigt ein Blick ins Booklet: beinahe alle Tracks entstanden in Zusammenarbeit mit den Musikern seines Orchesters.
"Jump, Jive An' Wail" bietet einen repräsentativen Querschnitt durch das Schaffen des Brian Setzer Orchestra und ist somit ideal für alle, die zum ersten Mal mit den Neo-Swing-Komposition in Berührung kommen. Für Fans wird die Platte wohl wegen des Queen-Covers, das bisher lediglich als Bonustrack auf der japanische Ausgabe von "Vavoom!" erhältlich war, zum Pflichtprogramm gehören.
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