laut.de-Kritik
Der ehemalige Stray Cats-Kopf swingt mit viel Pepp.
Review von Daniel StraubDer Mann ist doch immer wieder für eine Überraschung gut. In den Achtzigern war er mit seiner Band "The Stray Cats" das prominenteste Aushängeschild der wiederbelebten Rockabilly Bewegung. 50ties Sound, Klamotten, Mode waren wieder in, alles natürlich mit einem Hauch von New Wave und Punk versehen. Rund zehn Jahre später taucht Brian Setzer wieder auf; er hat seine zwei Stray Cats-Kollegen inzwischen gegen eine 17-köpfige Big Band eingetauscht und begeistert, wie auf seinem aktuellen Album "Vavoom!", mit frischem Swing.
Bemühten sich das 96er Album "Guitar Slinger" und sein Nachfolger "The Dirty Boogie" zwei Jahre später vor allem darum, den Swing modern und angereichert mit Elementen von Jazz und Blues zu interpretieren, so verweist "Vavoom" mit seinem über weite Stellen prägnanten, trocken groovenden Slapbass ein ums andere Mal auf Setzers Zeit als Kopf der Stray Cats. Rock'n'Roll ist bei Brian Setzer wieder in Mode.
Schnörkellos und unkompliziert, mit viel Drive, der in die Beine fährt, zeigen sich Stücke wie "Drive Like Lightning, Crash Like Thunder" oder der Eröffnungstrack "Pennsylvania 6-5000". Gleichzeitig eröffnen die fünf Saxophonisten, vier Trompeter und vier Posaunisten flächige, sich über den treibenden Groove legende Soundschichten und lassen Langeweile beim Zuhörer erst gar nicht aufkommen. Abgerundet werden die durchweg selbstkomponierten Songs durch eine Coverversion von "Mack The Knife", dessen Noten aus der Feder von Kurt Weill stammen - mit Lyrics von Bertholt Brecht.
Brian Setzer zeigt auf "Vavoom!", dass der Erfolg der letzten beiden Alben, die er zusammen mit seiner Big Band eingespielt hat, weit mehr war als banale Eintagsfliegen, was so mancher Kritiker inmitten des Swingrevivals vorschnell diagnostizierte.
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