laut.de-Kritik
Summ-Attacken à la "Love Fool" werden uns auch die Melodien dieses Cardigans-Albums bescheren ...
Review von Sascha OriwallSchwedenpop - nach ABBA blieb dem Musikliebhaber nichts anderes übrig, als sich bei den Klängen von Roxette, Ace Of Base und Co. die Ohren zuzuhalten oder die Musikquelle zu eliminieren. Da kam der Auftritt der Cardigans aka "Love Fool" gerade zum richtigen Zeitpunkt, um das Image des Landes von Nils Holgerson, König Karl Gustav und Ingmar Bergman wieder aufzupäppeln.
Und das vierte Album der fünf Schweden muß sich keinesfalls hinter dem Erfolg ihres Hits "Love Fool" verstecken. Schon die erste Single-Auskopplung "My Favorite Game" hat gezeigt, daß die Cardigans den Zenit ihrer Schaffensphase noch nicht überschritten haben. Wer simplen Pop erwartet, wird beim Anhören von "Gran Turismo" schon beim ersten Lied überrascht sein; eigentlich ganz schön relaxed säuselt sich der Song ins Ohr des Hörers, bis dann plötzlich dieses Gitarrenriff auftaucht und sich mitten in die sanfte Refrain-Melodie drängt.
Selbstverständlich sind die Cardigans keine Rocker - nein, auch wenn sie es nach Aussage des Gitarristen und Songwriters Peter Svenson gerne sein würden. Aber der manchmal doch recht Easy-Listening-mäßige Sound wird eben ständig durch Gitarrenklänge erweitert und somit aus dem Sumpf des Pop hervorgehoben. Verschachtelte Kompositionen und schwermütige Texte kombiniert mit wohlklingenden Melodien, die eine wunderschöne Gelassenheit beim Zuhörer erzeugen, ergeben zusammen eine Mixtur, die weder mit seichtem Dahindümpeln noch mit diversen überladenen Stress-Mucken zu vergleichen ist. Cardigans eben, man muß sich einfach nur unbeschwert zurücklehnen und der Stimme von Nina Persson lauschen.
Die Textzeile "The Sweetest Way To Die" beschreibt wohl am besten die Stimmung der Platte, die sich mit Sicherheit in ziemlich viele Plattenkollektionen spielen wird ...
1 Kommentar
Nina Persson ist einfach lecker. Das Album war auzch gut. 4/5