laut.de-Kritik
Der geilste Hardcore seit den Gorilla Biscuits.
Review von Michael EdeleEvergreen Terrace haben letztes Jahr mit "Sincerity Is An Easy Disguise In This Business" ein ganz gutes Album vorgelegt, auf dem Gitarrist Craig Chganey mit seinen tollen Gesangsmelodien begeisterte. Auch sein Gitarrenkollege Josh James greift sich gerne mal das Micro, schlägt dabei aber derbere Töne an.
Das Prinzip des seltsamen Bandnamens setzen die Jungs aus Jacksonville auch hier fort. Sich nach einem Eisenbahner aus dem frühen 20. Jahrhundert zu benennen, ist zumindest mal ungewöhnlich. Aber Scheiß drauf, Casey Jones machen keine Country und singen auch nicht über das scheinbar romantische Leben auf den Schienen, sondern bügeln dir einen so was von geilen Hardcore vor den Latz, wie ich ihn seit den Gorilla Biscuits kaum mehr gehört habe.
Genau wie die Spaßvögel von Good Clean Fun, reiten Casey Jones zwar auch ganz schön drauf rum, dass sie Straight Edge sind, jedoch kommt der Humor dabei nie zu kurz. Das macht schon ein Titel wie "Coke, Bongs, And Sing-A-Longs" und "No Donnie, These Men Are Straight Edge" (kleiner Verweis an Evergreen Terrace) klar. Beide zischen fröhlich nach vorne ab, verzichten dabei aber nie auf das notwendige Quäntchen Melodie.
Bei einer geilen Highspeed-Melodie wie "Lessons" will ich schon beinahe mit der Rübe voran durch den Monitor sprinten. Da ist der übliche Breakdown am Ende des Stücks fast schon überflüssig. Mit so viel positiver Energie hält sogar der älteste Sack ne halbe Stunde Vollgas durch. Tolle Melodien, die sich sofort im Ohr festsetzen, gibt es hier in Hülle und Fülle, da lohnt es fast nicht, mit irgendwelchen Songtiteln zu kommen.
Wer dennoch ein paar Anspieltipps braucht, programmiert "Lessons", "Any Port In A Storm" oder "Times Up ... Bitch" ein und macht sich selber ein Bild. Sagt aber nicht, ich hätte euch nicht gewarnt, wenn ihr auf einmal im Media Markt steht und laut mitsingt.
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