laut.de-Kritik
Dänemark erweist sich einmal mehr als heiße Rockexportnation.
Review von Daniela ReichertDänemark, das Land der guten Rockmusik. Ich glaube langsam wirklich daran. Mit Caufields "I Love The Future" landet nun schon die vierte Platte dänischer Musiker in Folge vor mir, die wirklich gute Rockmusik enthält. Gut, aus Dänemark kamen auch Aqua, aber in Schweden gab es schließlich auch ABBA oder Roxette, bevor Bands wie The Hives oder Mando Diao auf der Bildfläche erschienen.
Viele Gemeinsamkeiten mit diesen Bands weisen Caufield allerdings nicht auf. "Bouncer" startet mit einem Bassintro und einer Keyboardmelodie, die sich spätestens im Refrain unwillkürlich im Gehörgang festsetzt. Das die Jungs von Ohrwurm-Melodien wirklich etwas verstehen, zeigt sich auch im weiteren Verlauf der Platte.
Background-Chöre mögen sie besonders gerne, auf "Emily" ist das im geballten "Uhuhuh" und "Ahahah" sehr gut zu hören. Die Jungs erfinden bei ihren Songs das Rad keineswegs neu, aber sie verpassen jedem der Lieder eine eigene Note. Charakteristisch neben den Chorgesängen vor allem die verschiedenen Keyboardsounds, die jedes Stück aufweist.
Kombiniert mit schönen Gitarrensoli und einem Sänger, der wirklich alles gibt, kreieren Caufield neben den Ohrwürmern vor allem sehr tanzbare Musik. Eine Sache sollte man aber noch erwähnen, denn obwohl die Jungs den Liedern eine unverkennbare eigene Note verpassen, erinnern sie doch manchmal an eine bekannte britische Band: The Cure.
Das liegt nicht nur an den teilweise ähnlichen Basslines, sondern an der stimmlichen Ähnlichkeit zu Robert Smith. Hört man zum Beispiel "Shame" zum ersten Mal, könnte einen die Stimme ohne Vorabinformation über die Identität der Band wirklich so verwirren, dass man denkt, es handle sich um The Cure. Ähnlich verhält es sich auch bei "Just For Another Day".
Solche Gemeinsamkeiten verblassen aber wieder, denn die Jungs ahmen niemanden nach, sondern entschärfen jegliche Ähnlichkeit mit den oben beschriebenen individuellen Stilelementen. Der leichte, fröhliche Sound der Songs regt nicht nur zum Tanzen an, sondern täuscht oft auch über die durchaus ernsten Themen hinweg. So sagt die schnelle Rocknummer "Trendsetter" rebellisch der Oberflächlichkeit den Kampf an.
Daneben geht es mal um Tanzmuffel, Feiglinge oder natürlich, die Liebe. Die darf schließlich niemals fehlen. Eine echte Liebesschnulze in Balladenform sucht man aber vergebens. Insgesamt ein sehr ausgereiftes Debüt, das meine Theorie ein weiteres Mal bestätigt: Dänemark beheimatet einige richtig gute Rockbands.
1 Kommentar
hört sich verdammt gut an