laut.de-Kritik

Genau dafür lieben ihre Fans sie ja schließlich.

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Die Musik eines Jack Johnson scheint auch den Nerv Claudia Korecks zu treffen: luftig sanfte Funkrhythmen und Percussion auf "Aloha" (was auf Bayerisch natürlich "alleine" heißt), die sonnig gelbe Grundfarbe des Plattencovers, ein Foto Claudias am Meer auf der Rückseite.

Die Indizien deuten durchaus auf den Weltstar aus Hawaii hin, dem Ort, an dem Claudia mit Ehemann und Produzent Gunnar Graewert Ende 2010 weilte. Und Track Nummer sieben lässt aus Vermutung Gewissheit werden: Surfmucker Donavon Frankenreiter, ein Mann aus Johnsons Umfeld, steht beim relaxt durchatmenden "Beautiful" mit am Mikro.

Ein bildschönes, von Saiteninstrumenten dominiertes Duett, das vom Zusammenspiel der beiden Stimmen lebt: Donavons charmant heisere Intonation zu Korecks ehrlichen Vocals - das klare Highlight der Platte. Der einzige Nachteil: Plötzlich will man Claudia viel lieber auf Englisch hören.

Ansonsten bleibt im Prinzip viel beim Alten: Im Sinne ihres Publikums hat sie also wieder alles richtig gemacht. Denn im tiefgründig gewählten Schlagwort "Menschsein" kumuliert die gesamte Bedeutung aller Koreck-Lyrics.

Die Musik dazu wurde ehrlich und mit viel Liebe zubereitet, das hört man: Claudia und Gunnar wussten bei jedem Lied sicher schon vorher, wie es klingen sollte (schöne Streicherpassage und Bläsersätze inklusive). In Wort und Ton gehts ums echte Leben, um Emotionen, um deren Ausdruck. Mission accomplished, keine Frage.

Aber für popkulturelle Wellen, wie sie etwa ein Jack Johnson schlägt, taugt dieser populäre Mundartsound zwischen Pop, Rock oder Blues dann doch nicht. Im letzten Drittel drücken Claudia und Co. vielleicht auch etwas zu arg auf die Tränendrüse ("Wenn I Di Net Hätt", "So Nah oder "Abschied"). Aber gut, genau dafür lieben ihre Fans sie ja schließlich.

Trackliste

  1. 1. Autofahren
  2. 2. Aloha
  3. 3. Erwachsen
  4. 4. Menschsein
  5. 5. Hunger
  6. 6. Erster Augenblick
  7. 7. Beautiful (mit Donavon Frankenreiter)
  8. 8. Pontos
  9. 9. Wenn I Di Ned Hätt
  10. 10. So Nah
  11. 11. Sommerliab
  12. 12. Abschied

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2 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    Diese Rezension macht ganz schön deutlich, wie problematisch die Meinung des Einzelnen ist.
    Eigentlich schöne Musik, eigentlich gut produziert, aber der Akzent gefällt dem Eberhard nicht. Macht dann zusammen 2 Punkte.
    Und dann auch noch der Vorwurf, dass die Interpretin nicht genug dem Mainstream verfallen ist. Irgendwie nervt das.
    i moag.

  • Vor 13 Jahren

    Als gebürtiger Bayer habe ich nichts gegen gute(!) Mundart-Mucke.
    Positiv wäre hier spontan Willy Michl zu erwähnen.
    Negativ fällt mir ebenso spontan die Koreck ein, die mit ihrem jämmerlichen Pop-Gematsche auf den ausgetrampelten Pfaden von Nicki wandelt. Wer damals keine Chance zum Kotzen hatte, hier ist die perfekte Gelegenheit!
    Ja, ich finde diese "Musik" total behämmert, abgrundtief schlecht und jeder der solcherlei Machwerk kauft und unterstützt kann leider nichts von ehrlicher, guter Musik verstehen. Es tut mir sooooo leid - WENNS A SONST NIX IS, IS DOCH A MUSI ZUM SCHBEIM.