laut.de-Kritik
Hip Hop meets Hippie. Batic-Klamotte meets Baggy-Jeans.
Review von Stefan JohannesbergCommon, Chicagos Finest in Sachen Skillz, agiert und musiziert trotz imaginärer Nachbarschaft mit Al Capone wohl weiter entfernt vom Gangsterklischees als jeder andere Emcee im Rapgame. Soul Love plus Black Power gleich "Soul Power" heißt die Formel, nach der Lonnie Rashid Lynn seine Reime droppt und Beats selektiert.
Die Seele der Sechziger und Siebziger im modernen Hip Hop-Soundgewand. Das Coverartwork hauteng angelegt an "Sgt.Pepper's Lonely Hearts Club Band" von den Beatles gibt die Richtung vor. Albumgäste wie Prince oder P.O.D. und Persönlichkeiten wie Minister Farrakhan bilden dort eine machtvolle Einheit, die dem Native Tongue-Aushängeschild stumm versichern: "Got Ya Back, Common."
Und der so dick Unterstützte entfernt sich mit seinem fünften Album mit Siebenmeilenstiefeln von der Tunnelblick-Formel "Beats und Raps". Weder DJ Premier, noch Jay Dee, und schon gar nicht Commons ehemaliger Hausproduzent No.ID dürfen beim "Electric Circus" in die hip hop'sche Manege. Dafür brennen Questlove und die Neptunes ein Crossover-Feuerwerk aus Rock, Soul, Jazz, Psychadelic, Funk und Blues ab, dass selbst The Roots wie eine Puristen-Combo wirken.
Angetrieben von Questloves unerreicht leichten Drum-Grooves kopulieren die Musikgenres wie Woodstock-Hippies miteinander, ohne sich jedoch im verliebten Zusammenspiel gänzlich zu verlieren. Dafür sorgt schon Common selbst, der das wilde Kunstwerk mit seinem charismatisch-flauschigen Flow zu einer Einheit formt.
Aus der qualitativ hochwertigen Masse ragen der Telefonsex auf "Star '69" mit Prince an Gitarre und Keyboard, das von Cee-Lo kongenial gesungene "Between Me, You And Liberation", die Stereolab-Kollabo "New Wave" mit "Monkeys dancin' on MTV"-Zitat und das rockig-pumpende "Soul Power" heraus. Absolutes Highlight stellt jedoch die tonnenschwere Neptunes-Produktion "I Got A Right Ta" dar. Southern Rock meets G-Funk.
Der staubige Highway führt durch die Stadtghettos, denn auch Common "Got Ya Right To Feel High And Smoke His Shit". Hip Hop meets Hippie. Batic-Klamotten meets Baggy-Jeans. Auf jeden Fall "Next Level Shit".
9 Kommentare
sodele.
ich hab's mir gesaugt (3 wochen vor dem release ) und werde erst nach paarmaligem anhören ein endgültiges urteil fällen können. bisher aber gehe ich von einer interessanten hiphop-platte aus.
an alle anderen: wer kennt's schon und wie findet ihr's?
Ich kenne sie noch nicht.
Habe mir in den letzten Tagen ein paar alte Sachen von ihm angehört und hat mir eigentlich sehr gut gefalen,nur vom Hocker gerissen haben sie mich nicht.
Mag sein,dass es daran lag,dass ich mir die Sachen nur oberflächlich durchgehört habe.
ooooohooo. bitte sofort "I am Music" runterladen vom neuen album. der hammer schlechthin, ich bin vorhin fast durchgedreht. diese süßliche frauenstimme und dazu der raffinierte, gefrickelte beat...
zum allerletzten mal: JAAAA, ich bin missXY.
Zitat (« Yasmin schrieb:
Habe mir in den letzten Tagen ein paar alte Sachen von ihm angehört und hat mir eigentlich sehr gut gefalen,nur vom Hocker gerissen haben sie mich nicht.
Mag sein,dass es daran lag,dass ich mir die Sachen nur oberflächlich durchgehört habe. »):
dann hör dir mal folgende lieder an:
- retrospect for life
- invocation
- the remedy
- i am music
- ghetto heaven
- the light
- 6th sense
- jimi was a rockstar
- heaven somewhere
- stolen moments part 2
- love of my life (live)
- etc. etc.
kann ich dir auch per e-mail/icq schicken wenn du willst
per icq klappt bei mir nicht,aber ich verspreche dir,die songs in dieser woche runterzuladen,meine meinugn dazu werd ich hier dann veröffentlichen
the light ist einfach.....muuaaah!:)
ich mag common aber i am music finde ich extrem nervig.