laut.de-Kritik

Pflichtkauf für jeden Nevermore-Fan.

Review von

Vor etwas über einem Jahr haben drei Norweger mit "Conspiracy In Mind" ein Debütalbum vorgelegt, das mit Sicherheit nicht nur mir eine dauerhafte Maulsperre verpasst hat. Auch auf dem letztjährigen Rock Hard Festival hat das Trio, verstärkt durch einen Keyboarder, einen verdammt guten Eindruck hinterlassen.

Nun melden sich Communic als mit ihrem zweiten Werk "Waves Of Visual Decay" zurück, und meine Befürchtung vom letzten Album bewahrheiten sich: die Band hat tatsächlich noch mal einen oben drauf gelegt und das Debüt noch übertroffen. Dabei möchte ich ihnen vor allem zugute halten, dass sie nicht auf Nummer sicher gegangen sind und mehr oder minder eine Kopie des Vorgängers mit vielleicht noch größeren Hooks und Melodien ausgearbeitet haben.

Stattdessen zeigen sich die Norweger auf "Waves Of Visual Decay" mitunter recht sperrig und legen noch mehr Wert auf vertrackte Arrangements. So verschiebt sich die Halbwertszeit noch mal weiter nach oben, als das schon auf "Conspiracy In Mind" der Fall war. Natürlich steht dank Oddleifs Gesang einmal mehr der Namen Nevermore in großen Lettern über dem ganzen Geschehen.

Aber kopiert wird woanders, denn Oddleif hat womöglich ein ebenso feines Gespür für großartige Melodien wie Warrel Dane, aber seine Ausarbeitung unterscheidet sich doch sehr von der des Amerikaners. Außerdem setzt der Skandinavier auf einen etwas raueren Unterton, der bei einem genialen Kracher wie "Fooled By The Serpent" angenehm zum Tragen kommt. Die wirklich epischen und Gänsehaut erzeugenden Melodien legt er aber beim verdammt unter die Haut gehenden Titeltrack vor.

Wenn man mit acht Songs ein knappe Stunde Material offeriert, muss man sich schon was einfallen lassen, um die Spannung zu halten. Das ist für Communic offensichtlich kein Problem, denn auch wenn das Material etwas progressiver ausgefallen ist, kopflastig werden die Tracks dadurch noch lange nicht. Die Power von Songs wie dem Opener "Under A Luminous Sky" oder "Frozen Asleep In The Park" lassen die Nackenwirbel so richtig schön krachen.

"My Bleeding Victim" weist zwar nicht zuletzt dank den prägnanten Keyboardsounds und Melodien eine deutliche Soilwork-Schlagseite auf, doch selbst hier klingt das Trio eigenständig genug, um jeglichen Plagiatsvorwurf schon im Keim zu ersticken. Auch das abschließende "At Dewy Times" schlägt über weite Strecken relativ besinnliche Töne an, geht aber mitunter auch richtig heftig zur Sache, was den Track ungemein dynamisch macht.

Genau wie beim Debüt wartet auch "Waves Of Visual Decay" mit einem sehr geilen Cover auf, das nicht nur genauso vielschichtig wie die CD ist, sondern auch den Titel perfekt widerspiegelt. Was so rundum gelungen ist, kommt unter fünf Punkte einfach nicht nach Hause.

Trackliste

  1. 1. Under A Luminous Sky
  2. 2. Frozen Asleep In The Park
  3. 3. Watching It All Disappear
  4. 4. Fooled By The Serpent
  5. 5. Waves Of Visual Decay
  6. 6. My Bleeding Victim
  7. 7. At Dewy Prime
  8. 8. Conspiracy In Mind - Demo (Bonustrack)
  9. 9. Ocean Bed - Demo (Bonustrack)

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