laut.de-Kritik
Zocker-Cocktail aus Heavy Rock, Alternative und Groove.
Review von Michael EdeleIch würde mich durchaus als geneigten Zocker bezeichnen. Da mein Interesse an Shootern aber eher bedingt ausgeprägt ist, war mit der Name Corroded bislang nicht geläufig. Anders dürfte es Fans und Spielern des EA-Free-Online-Shooters Battlefield gehen: "Age Of Rage" fand sich auf dem offiziellen Soundtrack zum Spiel, und das Video zum Song verbrät Szenen aus dem Game.
Kein Wunder also, dass diese Nummer das Album einläutet, wobei die Auswahl als Opener auch ohne den prominenten Hintergrund einleuchtet. Der Song rockt satt nach vorne weg und bereitet auf den Rest des Albums vor. Fans von The New Black seien die Schweden jedenfalls wärmstens ans Herz gelegt. Nicht nur "Age Of Rage", sondern auch beispielsweise "It's Up To You" könnte aus der Feder des Duos Schwarz/Leim stammen.
Sänger und Gitarrist Jens Westin besitzt eine ähnlich charismatische, melodische und wandelbare Stimme wie Fludid und findet für die zwölf zum Teil sehr unterschiedlichen Kompositionen immer die richtige Tonlage. So gibt es nicht nur die von The New Black bekannte Mischung aus Heavy Rock, Groove und diversen Alternative-Klängen. "My Hollow Shell" und vor allem "All The Heroes Are Dead" haben zudem kräftig am Sound von Alice In Chains geschnuppert.
Im Grunde genommen klingen Corroded recht amerikanisch, was vielleicht dem ein oder anderen Godsmack-Anhänger auffallen könnte. Dort dürfte der Airplay im Radio mit Songs wie "Piece By Piece" oder "Dead On Arrival" jedenfalls garantiert sein, zumal man hier einen leichten Nickelback-Einschlag hört. Wer sich davon abschrecken lässt, ist allerdings selbst schuld.
Musikalische Farbtupfer bringen Corroded in Form von "The One" ein, das mit leichter Nu Metal-Tendenz daher kommt. Bei "Forget About Me" versucht sich Jens auch schon mal an ein paar Growls. Beide sind nicht unbedingt die besten Songs der Scheibe, zeigen aber, dass Corroded noch Raum für Experimente und vor allem Platz nach oben lassen.
Diese Tendenz ist deutlich vorhanden. Man sollte die Schweden im Auge behalten. Im Ohr haben sie unzählige Battlefield-Zocker jedenfalls bereits.
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