laut.de-Kritik
Sound-Update mit hitverdächtigem Reggae/Dub.
Review von Eberhard DoblerWas die audiovisuelle Kommunikation anbelangt, haben sich Cypress Hill festgelegt: Doom-Ästhetik, bassige Hardcore-Beats, Latin-Vibe, Marihuana-Wolken, alternative bis metallische Gitarrenlicks und die unvergleichlichen Reime eines B-Reals im Wechsel mit MC Sen Dog: Till death do us part, eben. Neu sind aber eine Handvoll Reggae/Dub-Nummern, die der Posse aus L.A. den einen oder anderen Sommerhit bescheren dürfte.
Dies trifft in erster Linie auf die parallel zum Album erscheinende Reggae/Rock-Single "What's Your Number?" zu - ein unpeinlicher Party-Track auch für Menschen, die mit Hip Hop nichts anfangen können. Die hittauglichen Harmonien dazu liefern The Clash. Der bekennende Fan DJ Muggs samplete den Klassiker "Guns Of Brixton" (vom Album "London Calling"), und Rancid-Boss Tim Armstrong steuerte seine Gitarre bei.
Ähnlich gut funktioniert der Dancehall-Groover "Ganja Bus" - absolut clubtauglich. "Busted In The Hood" (angelehnt an die Beastie Boys-Nummer "Paul Revere") verbreitet Live-Dub-Feeling, und das verrückte "Once Again" frönt ebenfalls dem Offbeat. Verzerrte dunkle Gitarrenlines tauchen diesmal zwar regelmäßig auf (beispielsweise "Last Laugh" mit den Gast-Rappern Prodigy und Twin), doch Riff-Kracher à la "Rock Superstar" oder "Trouble" fehlen. Selten kommen zudem Live-Drums zum Einsatz ("Once Again" oder besagte Single).
"One Last Cigarette" wartet dafür mit Vibraphon auf, und "Till Death Do Us Part" basiert stilecht auf Orgel-Chords und melancholisch souligen Frauen-Vocals. "Till Death Comes" mit Klavier und breakigen Beats, "Money" mit einigen elektronischen Elementen oder der düstere Laidback-Track "Never Knows" sind als typische Cypress-Kopfnicker zugeschnitten. Und so dominiert über weite Strecken der tanzbare Hardcore-Hip Hop DJ Muggs'.
Seine klar strukturierte Beat-Produktion mit knochentrocken bis fetten Snares machen den tighten Opener "Another Body Drops" oder das pathetische "Street Wars" (inklusive Gewehrfeuer und Totenglocken) zu harten Tanzbomben. "Latin Thugs" mit dem puertoricanischen Rapper Tego Calderon bezeichnet Muggs vorsorglich als 'den' Latin-Hit des Jahres. Eigenlob stinkt zwar, aber nach 16 Jahren Bandgeschichte und unzählig produzierten Tracks kann man sowas schon mal behaupten.
11 Kommentare
Hey...
Und was sagt ihr zum neuen Album? Habs letztens bei nem Freund gehört, muss sagen, is schon cooler Sound, aber die alten Alben gefallen mir besser.
Da waren die Beats chilliger find ich.. Aber was ich cool find beim neuen Album, dass sie Ragga dazugebracht haben (ein bisschen )..
Naja.. machts gut.. nen schönen noch!
Make Love Not War
Ich weiß nicht, wie das neue Cypress Hill Album klingt, muss
es mir noch kaufen. (wenn es der Geldbeutel zulässt)
Auf jeden Fall die Single ist wirklich gut
"What's your number" klingt überraschend anders- find's gut
Ich find das ist seit IV ihr bestes Album, Stoned Raiders fand ich nicht so toll.
Ich finde das Ding kann man bis auf wenige Hänger durchhören
Hi
Also ich bin der Meinung das ist ein solides Album, obwohl mir die Singleauskopplung nicht so gut gefällt. Die anderen Lieder auf der Platte sind bedeutend besser.
Allerdings kommt es nicht an die älteren Alben heran, schon gar nicht an das meiner Meinung nach beste (III - Temples of boom).
Aber es ist auf jeden Fall ein gutes Album und viel besser als Stoned Raiders und Skull & Bones.
mfg whansinnshirsch
Ich hasse What´s your Number!Total schlechtes Lied!