laut.de-Kritik
Die kleinste musikalische Armee der Welt.
Review von Michael EdeleDie One Man Army ist zurück und zwar ohne The Undead Quartett. Nein, hier ist nicht die Rede von der Band um den ehemaligen The Crown-Fronter Johan Lindstrand, sondern von der kleinsten, musikalischen Armee der Welt.
Hinter Damnation Army verbirgt sich nach wie vor einzig und allein Thomas Nyholm, der sich drei Jahre nach "Tyrant" mit "Circle Of The Brave" recht weit von seinen schwarzmetallischen Wurzeln entfernt. Zumindest wenn man unter Black Metal nur kalte, rasende und mit grottigem Sound versehene Mucke verbindet.
Das Bedauern darüber hält sich aber zumindest bei mir in engen Grenzen, denn die neue Scheibe schwimmt irgendwo im Fahrwasser von Amon Amarth, wird aber von deutlich rockigeren Grooves und Rhythmen angetrieben als die Wikinger.
Soll heißen, dass Thomas ein paar hervorragende Leads und Melodylines aus dem Ärmel schüttelt, das Ganze aber mit einem verdammt rockigen Groove durch die Speaker scheucht, den man so von Entombed oder Dismember kennt. Doch so leicht man auch mit Vergleichen auf der Scheibe arbeiten kann - geklaut oder abgekupfert wird hier selten.
Auch die Produktion der Scheibe ist sehr angenehm ausgefallen. Die Gitarren und Drums klingen recht trocken, dabei aber auch relativ organisch und weniger klinisch als viele Produktionen heutzutage. Thomas mag sicher kein überdurchschnittlicher Drummer sein, aber seine Soli sind auf jeden Fall mit ein paar tollen Melodien geschmückt und haben Feeling.
Die Riffs tönen mal schleppend ("Last Breath"), mal eher rockig ("Angels Of The Underworld") und gehen auch mal straight nach vorne ("Resurrect My Demon"). Egal was man will, Thomas hat so ziemlich für jeden was im Sack und liefert acht starke Songs sowie ein instrumentales Intermezzo ab. Allein in Sachen Coverartwork steht noch Verbesserungsbedarf an.
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