laut.de-Kritik
Sven Väth erteilt den Ritterschlag.
Review von Daniel StraubSelbstbewusst und mit breiter Brust kann er auftreten. Das hätte er sich gar nicht erst als Titel über seinen zweiten Longplayer schreiben müssen. Seit Jahren erfreut Daniel Stefanik Liebhaber elektronischer Clubmusik mit einem konstanten und gleichbleibend hohen Output an Tracks.
Seinen Backkatalog zieren Releases auf Cocoon, Freude am Tanzen, Moon Harbour, Mobilee, Dessous, Harry Klein und Statit. Mit "Confidence" wird dem Leipziger nun der Ritterschlag zu Teil, schließlich hat sich Sven Väth die Tracks zur Veröffentlichung auf seinem Cocoon Label gesichert.
Während die letzten Nummern, die man von Stefanik zu hören bekam, auf seinem eigenen Label Dambala Experience verlegt wurden und stilistisch in Richtung Dub, Ambient und Experimental gingen, macht er es sich mit "Confidence" wieder mitten im Club gemütlich.
Deutlich herauszuhören ist, wie auch schon bei früheren Maxis und Longplayern, eine deutliche Vorliebe für die Technogeburtsstadt Detroit bzw. die von viel dunkler Melancholie durchtränkten Stücke, die in der heruntergekommenen Industriemetropole ihren Ursprung haben. Wobei die verzweifelten Facetten, die in vielen Detroit-Techno-Tracks anklingen, bei Daniel Stefanik meist eine optimistische Umdeutung erfahren.
Das gilt auch für "Confidence", das mit den fluggigen Flächen von "Entrance" startet, bevor sich mit "Light On" dichtere Beats in den Vordergrund drängen. Im Vergleich zu dem, was danach kommt, dürfen die ersten beiden Tracks noch als Vorgeplänkel eingeordnet werden. Die mächte Basswalze von "1996" groovt sich geloopt durch die sechseinhalb Minuten Spielzeit, angetrieben von einem kompromisslos vorpreschenden Hi-Hat-Sound.
Die Marschrichtung für die nächsten knapp 90 Minuten ist damit gesetzt. Das dramatische Break im strammen Techno-Rausch setzt das wunderschöne "Dazed And Confused", bevor sich Daniel Stefanik, unterstützt von Parorama Bar-Resident Cassy, mit dem elektroiden "Keep On" daran macht, das Tempo sachte wieder etwas hochzufahren und zielstrebig dem Höhepunkte des Albums anzusteuern.
Einhergehen mit dem LP-Release auf Cocoon dürfte auch ein voller Terminkalender. Denn Väth und sein Label gehören international zu den wichtigsten Namen im Technogeschäft. Die Chancen stehen also gut, Daniel Stefanik demnächst mal live oder als DJ in einem Club in der Nähe zu erleben. Eine Gelegenheit, die sich in jedem Fall lohnt.
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