laut.de-Kritik
Das Leben ist und bleibt ein wilder Ritt.
Review von Kai Butterweck"Monday is on a Friday, Tuesday is on my Birthday, everyday is Saturday Night!", tönt Danko Jones mit viel Überzeugung und noch mehr Nachdruck. Die Lebensphilosophie des glatzköpfigen Partylöwen aus Toronto hat sich auch nach über dreißig Jahren im Business nicht geändert. Das Leben ist und bleibt ein wilder Ritt. Und dabei macht der passionierte Schweinerocker vor keiner Bühne Halt.
Natürlich kann man als kritischer Musikpolizist auch im Fall von "Leo Rising" wieder den Zeigefinger in die Luft strecken und sich darüber beschweren, dass sich in der DK-Bubble alles nur im Kreis dreht. Oberflächlich betrachtet stimmt das ja auch. Der knarzende Bass von John Calabrese, das tighte Drumming von Rich Knox und die abgehackten Riffs des Bandchefs, gepaart mit der nimmermüden Leck-Arsch-Attitüde: Das alles kennt der Fan nun schon seit vielen Jahren. Aber Fakt ist auch: Wenn man etwas gut kann, dann bleibt man gerne am Ball und zieht das so lange durch, bis einem irgendwann der Spaß dran vergeht. Danko Jones präsentieren sich diesbezüglich auch nach fast dreißig Jahren im Business immer noch wie eine Horde kleiner Kinder, die zum ersten Mal in ihrem Leben zum Rummel dürfen.
Kompromisslos und mit offenem Visier fällt das Trio mit der Tür ins Haus. Abgedämpft pumpende Powerchords tragen den eröffnenden Midtempo-Rocker "What You Need" direkt und ohne Umwege ins Party-Epizentrum. Danko Jones kennen sich mit geballter Energieübertragung bestens aus.
Mittlerweile liefert die Band aber auch auf melodischer Ebene ab. Der Refrain des Titeltracks geht ebenso schnell ins Ohr wie der des bluesigen Pumpers "I'm Going Blind". Mit dem punkigen Pogokracher "I Love It Louder" beweisen Danko Jones zum wiederholten Male, dass sie auch problemlos im Vorprogramm von Green Day funktionieren würden.
Der Frontmann hat hörbar gute Laune. Eine nette Roothaarige raubt dem lieben Danko den Verstand ("Hot Fox"). Wer hinfällt, der steht gefälligst wieder auf ("Gotta Let It Go"). Und ein Stopp-Schild ist noch lange kein Grund, anzuhalten – zumindest nicht, wenn man Danko Jones heißt ("I Can't Stop").
"Leo Rising" hat für alle Fans des Trios etwas zu bieten. Der bluesgeschwängerte Vibe der Anfangstage ist ebenso zugegen wie der zwischen Schweinerock und Punkrock pendelnde Wumms der Gegenwart. Einfach nicht totzukriegen, dieser Kerl mit der Glatze und der langen Zunge. Und das ist auch gut so.


3 Kommentare mit 2 Antworten
Ich mag Danko ja. Das Problem (vor allem bei den neueren Alben) ist aber dass immer ein, zwei Songs herausstechen (diese sich dann auch auf immer und ewig in der Setlist wiederfinden), ansonsten aber auch immer viel Einheitsbrei dabei ist.
Ich habe die Verschwörungstheorie, dass es Danko Jones gar nicht gibt. Ich meine: Kennt ihr jemanden, der die hört? Der auf Konzerte von denen geht und am nächsten Tag deren Tour-Shirt trägt? Der schonmal sowas gesagt hat wie "Joa, dieses Album löst schon etwas aus, aber ich hör ja lieber Danko Jones"?
Eben. Ich weiß nicht, was der Grund ist, warum man behauptet, es gäbe diese Band wirklich, aber das finde ich noch raus.
Das denke ich mittlerweile über Rise Against. Danko Jones ist halt Musik für uns Vierzig-Jährigen...stupide und fun...
Witzig, Rise Against wiederum elementarer Teil meiner Jugend (mittlerweile Anfang 30). Da seh ich aber auch ab und an Shirts in freier Wildbahn.
Danko Jones ist wie Metallica und Motörhead, da stimme ich @Trickster zu. Da bringt man alle 2 Jahre einen Tonträger auf dem Markt auf dem 2 Lieder hängen der Rest dudelt durch. Hör dir nun seit ca 15 Jahren und bis auf ein, zwei Ausreißer kann man alles gut durchhören.