laut.de-Kritik
Blutige Nasen und geballte Fäuste - mehr Rock'n'Roll geht nicht.
Review von Kai Butterweck"We Sweat Blood", "Sleep Is The Enemy" oder "Never Too Loud": Bei Danko Jones sind Albentitel Programm. Der kanadische Rock'n'Roll-Prediger lebt die Musik wie kaum ein Zweiter. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr geht es im Leben von Danko Jones um harte Riffs und treibende Beats.
Seit nunmehr sechzehn Jahren bereist der Suit-Rocker mit seinem Gefolge nun schon den Erdball, und es gibt wohl kaum eine halbwegs Rock-kompatible Location diesseits und jenseits des Äquators, die den eigenwilligen Workaholic noch nicht zu Gast hatte. Fans des auf der Bühne stets adrett gekleideten Maniacs dürften dieser Tage besonders mit der Zunge schnalzen, denn "Bring On The Mountain" serviert der Gefolgschaft sechzehn Jahre Danko Jones auf einem Silbertablett direkt ins heimische Wohnzimmer.
Wer wissen will, wie 1996 in Toronto alles begann, warum Dankos Mum heute unter einer Kiss-Allergie leiden dürfte, wie schwer es für einen Danko Jones-Drummer ist, langfristig zu planen, warum es geiler ist mit Saxon und Motörhead auf Tour zu gehen, als mit Guns N' Roses und was passieren kann, wenn man sich zu oft selbst ohrfeigt, der sollte sich dieses Doppel-DVD-Package nicht entgehen lassen.
Mehr Rock'n'Roll geht nicht, denn Szene-Liebhaber dürfen sich nicht nur über eine 90-minütige Intensiv-Dokumentation freuen, sondern werden zudem noch mit allen (19) offziellen Song-Videos versorgt. Dazu gesellt sich noch der komplette Kurzfilm "The Ballad Of Danko Jones". Wer bereits Snippets des wilden und staubigen Roadmovies kennt, der weiß, dass sich mittlerweile gar so illustre Herrschaften wie Selma Blair, Elijah Wood und Ralph Macchioo am kernigen Treiben der Kanadier erfreuen.
Danko Jones definieren sich vor allem live. Kein Hemd bleibt trocken und keine Frisur hält stand, wenn das Trio zum Rock'n'Roll-Marsch bläst, und so erreicht "Bring On The Mountain" letztlich den Authentizitäts-Gipfel durch eine fulminante Ansammlung von zusätzlichen Live-Clips. Von der kleinsten und miefigsten Spelunke bis hin zur Main Stage bei Rock am Ring: Hier gibt's alles zu sehen, blutige Nasen, geballte Fäuste selbstironische Anekdoten inklusive. "Bring On The Mountain" ist ein Muss; für Fans sowieso, aber auch für jeden, der wissen will, wie es hinter der Fassade einer der vielleicht am härtesten arbeitenden Bands des Business aussieht. Vier Stunden Rock'n'Roll pur. Großes Kino.
1 Kommentar
genau!! wat los hier? das teil brennt wie hölle..