laut.de-Kritik
Mit nem halben Kasten Bier im Kopf vielleicht ganz lustig.
Review von Michael EdeleIch hab mich schon immer gefragt, warum Darkthrone vom Szene-Buhmann (was nach manchen schwachsinnigen Aussagen durchaus gerechtfertigt war) auf einmal zu everybody's darling mutiert sind. Ich nehm den Herren Fenriz und Nocturno Culto ihren Gesinnungswandel und die Aussöhnung mit dem Rock Hard ja durchaus ab, aber macht sie das zu solchen Ikonen des Underground-Gerumpels?
Scheint so, denn auch "Circle The Wagons" wird wohl wieder über den grünen Klee gelobt werden, während die Fragezeichen über den Köpfen manches Musikers größer und größer werden. Denn Tatsache ist nun mal, dass auch "Circle The Wagons" in Sachen musikalischer Finesse, Produktion und Songwritings irgendwo auf Venom-Niveau der 80er durch die Gegend rußt. Das mag zwar kultig und mit nem halben Kasten Bier im Kopf auch ganz lustig sein, aber ist das Wertungen nahe der Höchstmarke wert?
Wohl eher nicht. Dabei sollte man der Scheibe einen coolen, rockigen Flair nicht aberkennen. Nummern wie "Those Treasures Will Never Befall You", "I Am The Graves Of The 80s" oder "I Am The Working Class" haben was von Motörhead mit einem extra Schuss Punk im Blut. Ansonsten herrscht weitgehend fast schon traditioneller Metal vor, den die beiden in gewohnt ruppiger Manier einhusten.
Allerdings sind sie vor allem im Titeltrack und auch vereinzelt in anderen Songs der Meinung, dass sie den klassischen Heldentenor beherrschen. Äh, nein! Das entspricht nun nicht ganz der Realität. Dass Culto in Sachen Soli die Klampfe auch lieber an jemand anderen weiterreichen sollte, wird wohl auch niemand ernsthaft bestreiten wollen.
Auf "Circle The Wagons" finden sich ein paar nette Riffs, die sich relativ schnell in den Gehörgang schrammeln, wo ihnen aber nur bedingte Halbwertszeit beschieden ist. Warum das jetzt kultiger oder notwendiger ist als 150 andere Bands, leuchtet mir nicht ein.
6 Kommentare
Klingt das aetzend jetzt.
Black-Metal-Crust-Punk... geile Schei*e... seit der F.O.A.D. sind die beiden mir richtig sympathisch
Sympathisch is ja ok, aber musikalisch trotzdem nix weltbewegendes ....
obergeil einfach nur obergeil wie die abgehen
die scheibe ist der hammer! schön dreckig und rotzig.
Man muss sagen, dass unsere Metal-Eddy sonst jeder Schrammelband eigentlich vier Punkte gibt, aber hier wohl mit seinen Argument "Warum das jetzt kultiger oder notwendiger ist als 150 andere Bands, leuchtet mir nicht." ankommt. Herrje, das Review oben ist mal wieder erste Sahne, warum laut.de dank ihres "Vorzeige"-Schreiberlings öfters zum Schämen verleitet. Zum Album sie mal soviel gesagt, dass es das beste der "Crust"-Punk-Ära ist, was wohl daran liegt, dass es sicher das abwechslungsreichste ist. Musikalisch ist es natürlich so in der Art von Venom oder Motörhead gehalten. Die Platte macht definitiv Laune und ist mit Sicherheit im Black 'n Roll-Bereich einer der besten.