Deadsoil - " Sacrifice"

Auf ihrer Debüt-EP und dem letzten Album wurden die Koblenzer noch hauptsächlich in der Hardcore/Metalcore Ecke angesiedelt, und Vergleiche mit Hatebreed oder Born From Pain waren schnell bei der Hand. Damals auch nicht zu Unrecht, allerdings geht das Quintett auf "Sacrifice" deutlich metallischer zu Werke.

Um genau zu sein, wandelt die Band auf ihrem zweiten Album deutlich auf den Spuren von Soilwork. Dass man da einfach mal versucht hat, die namentliche Nähe auszunutzen, dürfte als Hypothese vielleicht nicht unbedingt haltbar sein, aber der Opener "Unspoken" lässt diesen Schluss zumindest zu. Die Nummer ist wirklich alles andere als schlecht und verfügt nicht nur gesanglich über ein paar tolle Melodien, jedoch klingt Friedrich bei den klaren Parts auch noch ein wenig schwach auf der Brust.

Da macht er bei den derben Shouts doch einiges mehr her. Und das nicht zu knapp, denn "Cross The Great Devide" fliegt einem direkt im Anschluss wie eine Splitterbombe um die Ohren und nimmt selbst in den groovenden Moshparts keine Gefangenen. Bei "The Day I Die" wildern sie ein wenig in The Haunted-Gefilden, ehe in "These Stings" erneut ein paar klare Gesangslinien auftauchen. Da Friedrich hier trotzdem etwas rauer an die Sache rangeht, passt das auch deutlich besser.

Sachen wie das schleppende "Echoes", das schöne Instrumental "Remembrance" oder "True Belief" sind durchaus Sachen, die nicht nur auf Tonkonserve was her machen, sondern vor allem live gut knallen sollten. Allerdings sind Songs wie "Viper", "Forget Everything" oder auch "Ultimate Domination" nicht unbedingt dazu geeignet, irgendwann mal auf der Liste der wichtigsten Metalcore-Nummern zu landen. Dazu fehlt den Stücken doch noch das gewisse Etwas, um aus der Masse herauszuragen.

Dafür, dass "Sacrifice" ordentlich aus den Speakern knallt, ist übrigens Jean-Francois Dagenais (Kataklysm) verantwortlich, der die Scheibe abgemischt hat.