laut.de-Kritik
Ein Jahrzehnt Bandgeschichte in einer Box
Review von Irene WinklerNach gut 40 Jahren musikalischen Schaffens versammeln Def Leppard mit "Volume One" den ersten Teil ihrer Erfolgsgeschichte in einer schicken Box. Selbige gönnt man sich für knackige 130 Euro als Vinyl-Box mit acht Scheiben und diversem Bonus-Schnickschnack. Aber auch die vorliegende 7-CD-Box macht für ein Drittel des Preises richtig was her.
Das Cover des stabilen Papp-Schubers ziert eine Collage aus den darin befindlichen Alben: die vier ersten Studioalben aus den Achtziger Jahren in deutlich verbesserter Klangqualität. Die fraglos gelungene Remastering der Songs verantwortet der langjährige Produzent und Soundmaster der Band, Ronan McHugh.
Die Historie Def Leppards beginnt mit dem groben Hardrock-Debüt "On Through The Night" von 1980. Ein Jahr später folgte bereits die astreine Rockplatte "High 'N' Dry". Das 1983 erschienene "Pyromania" bescherte der Band ihren ersten große kommerziellen Erfolg. Die Metamorphose vom harten Rock zum radiotauglichen Hair- und Glam-Rock vollendet die Band schließlich mit der Platte "Hysteria" (1987), mit der Leppard gerade die USA touren. Das Album verkaufte sich doppelt so gut wie der bereits erfolgreiche Vorgänger.
An die Studioalben schmiegt sich "Live At L.A. Forum": Die Band rockt sich beim 1983 aufgezeichneten Konzert 15 Songs lang durch die ersten drei Alben. Der letzten Track "Travelin' Band" featuret Queen-Gitarrist Brian May, der damals zu einem Gastauftritt die Bühne enterte. Diese frisch bearbeiteten Aufnahmen erschienen erstmals 2009 auf der zweiten Scheibe der "Pyromania Deluxe Edition".
Auf der sechsten CD "Rarities" finden sich ebenjene. Unter anderem bekommt man selten gehörte Versionen von Single-Auskopplungen wie beispielsweise "Wasted" von 1979, das bisher nur auf Vinyl erhältlich war. Auch "Good Morning Freedom" von der B-Seite der "Hello America"-Single erscheint hier erstmals auf CD. Zwei Remixe von "High 'N' Dry" und fünf B-Seiten-Tracks von "Hysteria" befinden sich ebenfalls unter den Raritäten. Ein wenig spannender hätte diese Kompilation durchaus ausfallen dürfen.
Neben den CDs steckt ein gebundenes Booklet in der Box, das zwischen den originalen Albumcovern auch diverse Fotos von Liveauftritten beinhaltet. Der körperbetonte Kleidungsstil dieses Jahrzehnts hält bei genauer Betrachtung einige Überraschungen und Schmunzler parat. Zudem steuern Joe Elliott, Rick Allen, Rick Savage und Phil Collen einige Worte bei, die von der Entstehung der Alben und prägenden Ereignissen auf dem Weg zum weltweiten Erfolg handeln. Auf der letzten Seite findet sich dann noch eine wörtlich zu nehmende, 'kleine' Überraschung. Eine rote MiniDisc, auf der "Ride Into The Sun", "Getcha Rocks Off" und "The Overture" von 1979 verewigt wurden.
Def Leppards "Volume One" folgen noch drei weitere Boxen. Eine Best Of haben sie bereits mit dieser Box geliefert, auf die weiteren "Rarities" dürften langjährige Fans trotzdem gespannt sein.
2 Kommentare
Sorry Irene, jetzt weiß ich endlich warum der Stein, hattest eh im Köcher! Oder verhält es sich umgekehrt? Huch, Arbeit, Arbeit, Arbeit.....
Def Leppard gefiel mir bis Pyromania, aber dann .....