laut.de-Kritik
Die Altrocker lassen es vor der eigenen Haustür krachen.
Review von Kai ButterweckLive-Alben sind in der heutigen Zeit in etwa so relevant und gefragt wie ein Songbook der Amigos. Via YouTube und Co. kann man sich schließlich schon seit Jahren nahezu jeden auf der Welt festgehaltenen Live-Schnipsel per Mausklick ins eigene Wohnzimmer holen. Wer also trotzdem auf die Idee kommt, ein Live-Album veröffentlichen zu wollen, der hat entweder für den alljährlichen Weihnachts-Sellout nichts anderes geplant, oder aber etwas ganz Besonderes auf die Beine gestellt.
Im Fall von Def Leppard hat man eigentlich das Gefühl, dass die britischen Hardrocker in dieser Hinsicht nichts Neues mehr bringen können, seit 2011 hat die Band sage und schreibe fünf Live-Alben veröffentlicht. Nun folgt "One Night Only: Live At The Leadmill", und bevor das große Gemecker beginnt, sollte man den Altrockern zu Gute halten, dass es sich dabei tatsächlich um ein nicht ganz alltägliches Schaffen handelt.
Aufgenommen in ihrer Heimatstadt Sheffield, im legendären "The Leadmill" Club, stellen sich die Mannen um Frontmann Joe Elliott einer kleinen Die-Hard-Crowd vor. Ganze 1.000 Leute passen in die Location – der perfekte Rahmen, um der Welt zu zeigen, dass die Stadionrocker auch ohne viel Tamtam abliefern können.
Es dauert auch nicht lange, da muss der Hörer gestehen: Hier scheinen eine Band und das anwesende Publikum richtig Spaß gehabt zu haben. Mit dem Sweet-Cover "Action" bringen Def Leppard den kleinen Laden sofort auf Temperatur. Die anwesenden Fans fressen der Band aus den Händen. Ausgestattet mit einem an die Achtziger erinnernden Sound, der neben viel Hall auch ordentlich Wumms hat, spielen sich Def Leppard kreuz und quer durch ihre Diskografie, ohne dabei auf ein reines Best-Of-Programm zurückzugreifen.
Mit "Mirror Mirror (Look Into My Eyes)" und "Slang" greifen die Briten tief in die prall gefüllte Schatztruhe. Mit "Let It Go" vom Oldschool-Werk "High'n'Dry" legen Def Leppard schon frühzeitig die Messlatte richtig hoch an. Viel besser wird's dann auch nicht mehr. Am Ende schüttelt die Band noch ein paar Klassiker und Radiohits ("Hysteria", "Pour Some Sugar On Me") und dann klatscht auch der Barkeeper im altehrwürdigen "The Leadmill" begeistert in die Hände.
Def Leppard erfüllen sich mit ihrem neuen Live-Album einen lang gehegten Band-Traum und präsentieren sich im intimen Rahmen vor der eigenen Haustür in prächtiger Verfassung. Definitiv ein Muss für Fans.
3 Kommentare mit 5 Antworten
Im querschnitt muss festgestellt werden, dass Clarke beim Songwriting extrem fehlt und eigentlich die Songs aus seiner Zeit die besten sind. Insofern clever, dass sie quer durchgemischt haben. _wenn der Live Sound so gewollt ist, dann ist er zwar authentisch aber nicht gut.
Ist echt ein mieser Photoshop Job, der Typ rechts sieht aus als hätte er keinen Arm!
Das heißt nicht mehr Photoshop. Heutzutage pfuscht KI.
Fehlt eigentlich der richtige Arm?
Hey Schwingster, ist es nur Unwissenheit, oder der mieseste Witz ever?
Na, schlecht war der Witz nicht, aber sicherlich äußerst geschmacklos.
Ihr habt Recht, entschuldigt bitte. Bin einfach arm dran, was Humor angeht...
Schwingster: Armselig und schlechtes k(arm)a.
@Wiesel: good one.