laut.de-Kritik
Laut, gewaltig, spritzig, gewagt, smart und variationsreich.
Review von Nela PavlovicMit diesem Album gelingt den Schotten wieder eine Mischung verschiedenartigster Songs. Obwohl oder gerade weil sie der Geheimtipp der schottischen Musikszene sind, lassen sich wenige typisch britisch klingende Stücke finden. "Can You Do Me Good?" ist ein Album, das sich im Lauf der Spielzeit entwickelt. Anfangs archaischer, dann rockiger, verwandelt es sich langsam aber sicher zu seichterem Pop. Gewagt, smart und variationsreich.
In "Cash & Prizes" schlagen die Drums einen simplen Rhythmus an, während Bass und Gitarre den eigentlichen Sound bestimmen. Klingt trotz aufwendigem Arrangement angenehm schlicht. Dass Justin Currie ein brillanter Songwriter ist, wird ganz deutlich, doch nicht nur in diesem Song. "Drunk In A Band" präsentiert ein kleines Selbstportrait. Laut, gewaltig, spritzig und geile Riffs.
"One More Last Hurrah" sehnsüchtet melancholisch nach Selbsterkenntnis und ohrwurmt noch lange nach. Dann rockt es à la Fury In The Slaughterhouse, von niedlichen Klangeinlagen, die Flügel verleihen, untermalt. Romantische Bilder stellen sich durch Sprachmalerei der Liebeserklärung "Baby, It's Me" ein. Stark ist die Ode an eine Frau, die nicht weg gewaschen werden kann. Die Bilder, die Del Amitri in "Can't Wash Her Away" zeichnen, strotzen vor Kraft und Ausdrucksstärke.
Gegen Ende geht es ruhiger zu. "Jesus Saves" ist musikalisch zwar noch recht lebendig, doch der weltreflexionistische Inhalt und seine Äußerung kommen bedrückt daher. Den Schluss chillt "Just Getting By" in schönem Gitarrenpop, geschlichtet von Streichermelodien, bis er sich in mystischem Ambient verliert.
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