laut.de-Kritik
Die Griechen legen ein starkes Debüt vor.
Review von Michael EdeleIn Griechenland sind - bis auf wenige Ausnahmen - eher Black Metal-Bands ins Rampenlicht getreten. Bei den eigentlich in Schweden beheimateten Nightrage verdiente sich Gitarrist Constantine allerdings die ersten Sporen.
Aber anstatt nur neben Marios Iliopoulos die zweite Geige zu spielen, kehrte der Kerl lieber nach Athen zurück, um dort eine eigene Truppe ins Leben zu rufen. Die musikalische Stilrichtung hat er dabei von Nightrage weitgehend übernommen und versucht sich mit der neuen Gang am melodischen Thrash/Death Metal.
Dass sie sich dabei gern an Helden wie At The Gates, älteren Soilwork und Konsorten orientieren, versuchen sie gar erst nicht zu verbergen, sondern konzentrieren sich lieber darauf, trotz zahlreicher Melodien nie den Biss zu verlieren.
Und der ist bei Songs wie dem titelgebenden Opener, dem einfach nur quer durch die Wand peitschendem "Day To Die = Die Today" und dem ebenfalls derbe auf die Fresse gebenden Rausschmeißer "The Trust" jederzeit gegeben.
Neben derben Riffs haben die Griechen aber auch ein feines Händchen für eingängige Thrasher wie das nach The Haunted klingende "Horror Show". Allerdings verzichten sie bis auf einen kurzen Part in "Part Of The Game" vollkommen auf Klargesang, was jedoch alles andere als negativ auffällt.
Auf manches Keyboardgeklimper wie im Solo von "Killer Instinct" oder das kleine Intro zu "Unblind" hätten sie dagegen verzichten können, erinnert das doch unnötigerweise an die aktuellen In Flames. Wenn schon Klavier, dann doch eher so wie in "Descending", das beinahe anEveron erinnert.
Auch was die Melodien in Sachen Gitarrenarbeit angeht, zeigen sich Descending nicht gerade sparsam und so sind die beiden Midtempo-Nummern "Killer Instinct" und "Competition Suicidal Role" in der Hinsicht nicht zu verachten. Die heimlichen Hits der Scheibe sind aber die beiden sehr straighten Nummern "Raging Cold Blood" und "Our Valentine".
Als die neue Hoffnung am Thrash/Death-Himmel kann man Descending vielleicht nicht bezeichnen, aber für ein Debüt ist "Enter Annihilation" auf jeden Fall stark.
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