laut.de-Kritik
Die Hits der Texanerinnen von begehrten Produzenten beatmäßig neu eingekleidet.
Review von Daniel FouquetAuf der neuen Scheibe der drei charismatischen Texanerinnen mit dem einfallsreichen Titel "This Is The Remix" wurden die größten Destiny's Child-Hits wie "Say My Name" oder "Emotions" von den derzeit am heißesten begehrten Produzenten beatmäßig neu eingekleidet.
"No, No, No Part 2", in Szene gesetzt von Altmeister und Fugees-Veteran Wyclef Jean leitet mit harten Drums und Snares undergroundmäßig die Platte ein. Auch bei "Bug A Boo" hatte das Naturtalent Wyclef seine Finger im Spiel. Zusammen mit seinem Partner Jerry "Wonder" Duplessis bastelte er den Beat und meldet sich sogar am Mikrofon zu Wort. Leider war das Rappen noch nie wirklich seine Stärke und so enttäuscht sein lyrischer Auftritt im Gegensatz zu dem durchaus gelungen Beat. Mit militärischen Trommelrhythmen treibt er die Vocals der drei Girls vorwärts, unterlegt von einem tief bouncenden Beat.
Am Remix von "Survivor" ist wenig auszusetzen, was aber vielleicht auch daran liegt, dass nicht sonderlich viel verändert wurde. Ein wenig Hip Hop-mäßig aufgepeppt, stellt sich eine gewisse Partylaune ein, die sich noch um einiges bessert, als "Bad Girl" Da Bra mit ihrer gewohnt aggressiven Rapweise zeigt, wo bei den Female MCs die Latte hängt.
Auch auf "Jumpin', Jumpin'" ist Da Brat gefeatured. Es erscheinen noch Jermaine Dupri und sein Schützling Lil' Bow Wow auf dem Track. Was man von einem 14-jährigen Jungen, der seine freie Zeit mit Snoop Dogg verbringt, an poetischer Tiefe erwarten kann, ist klar, doch der Flow des Knirpses kann sich sehen lassen. Dass das Stück in einem seichten Trance/Danceverschnitt endet, ist geradezu tragisch.
Ein Lichtblick der Platte ist auf jeden Fall das vom Produzentenduo The Neptunes produzierte "Emotions". Der Beat ist auf das Wichtigste reduziert und unterstreicht so auch sehr gut die Stimmen der Childs. Ansonsten bietet die Platte noch Easy Listening-Tracks wie "Say My Name" und die etwas peinlichen, an die Vengaboys erinnernden Beats von Maurice Joshua.
Deshalb ist "This Is The Remix" insgesamt leider nur ein lauwarmer Aufguss und nur für echte Fans zu empfehlen.
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