laut.de-Kritik
Schlagkräftige Mischung aus Härte, Grooves und Melodie.
Review von Michael EdeleEin Tag, den DevilDriver nicht auf Tour verbringen, scheint für die Band ein verlorener Tag zu sein. Nach diesem Motto sind sie jedenfalls die letzten zwei Jahre angegangen und waren beinahe zu jeder Zeit an irgendeiner Steckdose aktiv. Zwischendrin haben sie allerdings auch genügend Zeit gefunden, neue Songs zu schreiben und ihren Fans nun "The Last Kind Words" zu präsentieren.
Ich könnte mich zwar nicht daran erinnern, auf den letzten beiden DevilDriver-Scheiben auch nur ansatzweise nette Worte gehört zu haben, aber wenn das hier nun die letzten sind, dann dürfte die nächste Scheibe nur noch aus wütendem Gebrüll bestehen. Wie dem auch sei, "Not All Who Wander Are Lost" ist ein brettharter Einstieg und ballert mit ordentlichem Tempo ein Thrash-Geschoss durch den Schädel, dass man sich danach erst mal die Linse neu justieren muss. "Clouds Over California" hat anschließend bestimmt nicht weniger Durchschlagskraft, bringt aber deutlich mehr Melodieanteil unter.
"Bound By The Moon" setzt danach wieder auf ähnliche Geschwindigkeitswerte wie der Opener. Allerdings geht es hier von den Melodylines und der Power deutlich in die Göteborgecke. Und scheißegal, ob die Wurzeln dieses Sounds nun in Schweden liegen, die Skandinavier müssen sich verdammt warm anziehen, wenn Dez Fafara und seine Jungs zum Sturm blasen. Doch nicht nur die Schweden müssen vor den Amis zittern, auch auf dem eigenen Kontinent sind sie mit den führenden Acts der NWOAHM mindestens gleichauf. Während die meisten aber zu cleanen Vocals und Metallica-Riffs tendieren, geben DevilDriver einfach weiter fett auf's Maul.
Ein paar Black Metal-Gitarren dürfen in "These Fighting Words" auch nicht fehlen, doch als Kontrast dazu tauchen auch direkt ein paar akustische Gitarrenklänge auf. Das Grooven haben Kalifornier natürlich ebenfalls nicht verlernt, und während "Horn Of Betrayal" noch eher dem Schwedentod huldigt, dürfte "Head On To Heartache (Let Them Rot)" für regen Zulauf bei den ortsansässigen Chiropraktikern sorgen. Live müssten die beiden Tracks nämlich dermaßen knallen, dass dabei mancher Nackenwirbel den Geist aufgibt. Die Nummer schwitzt ganz schön Rock'n'Roll aus.
"Burning Sermon" groovt zwar nicht weniger, verzichtet aber etwas auf die Melodien und auch auf den Motörhead-Flavor. Genau wie bei "When Summoned" und "The Axe Shall Fall" sind hier ein paar Mudvayne-Einflüsse rauszuhören. Allerdings ist "When Summoned" noch der Track, der am ehesten bei Sonnenschein funktioniert, da hier die Mischung aus Härte, Grooves und Melodie am besten aufgeht. Dass sie aber auch ganz anders können, beweist das zähflüssige "Monsters Of The Deep", dass mit breiten Lavariffs aus den Speakern doomt.
Ohne, dass "Trades Of Truth" jetzt weniger gut wäre als der erstklassige Rest des Album, aber ein wenig klingt die Nummer zu sehr nach der typischen, amerikanischen Schule des NWOAHM. Aber was soll's, die Jungs wissen was sie tun und ballern einem auch/gerade hier gehörig eine vor den Latz. Wer "The Fury Of Our Maker's Hand" mochte, wird "The Last Kind Words" lieben.
17 Kommentare
Hab DevilDriver erst vor kurzem für mich entdeckt.Finde die Band richtig geil.Werd mir das Album auf jeden Fall zulegen.
Schon geil die Scheibe....aber im <Blödmarkt 17€!!!Ich unterstütze ja gern gute Bands mit CDs kaufen....aber heavy iss das schon. Schlaf nochmal drüber...
Schon geil die Scheibe....aber im <Blödmarkt 17€!!!Ich unterstütze ja gern gute Bands mit CDs kaufen....aber heavy iss das schon. Schlaf nochmal drüber...
@Sancho (« Kann mir mal jemand sagen was zum Teufel jetzt NWOAHM sein soll? Ich mein new wave of ... metal kann ich mir denken aber wofür steht denn bitte das AH? Man das waren noch Zeiten wo man einfach noch sagen konnte "Ich höre Metal" »):
AH in dem Kontext = American Heavy. Analog halt zur NWOBHM.
Ok alles klar aber ich dachte es heisst nur new wave ofe british metal ohne das heavy
Siehe Wikipedia zur NWOBHM (http://de.wikipedia.org/wiki/Nwobhm). Damals war auch imho noch "Heavy Metal" der Genrebegriff, der sich erst später mit dem Aufkommen der verschiedenen Unterarten (wie Thrash, Speed, Death, Black, ...) zur Kurzform "Metal" wandelte.