laut.de-Kritik
Zur respektablen Mixtur gehören vor allem R'n'B, Soul, Funk und Pop.
Review von Julia Maucher"Summer Breezin'", der Opener von Diana Kings drittem Album, zeigt uns gleich wo's lang geht: Mit "Respect" zurück in die sonnige Jahreszeit! Wer lässt sich jetzt, wo in unseren Breitengraden der Winter in den Starlöchern steht, nicht gerne in wärmere Gefilde entführen? Schnell den Bikini geschnappt und ab an den Strand, wo heiße Liebe und braungebrannte Körper warten, und alles was das sonnenverwöhnte Herz sonst noch so begehrt. - So sieht die Welt der Diana King aus. Mit "Suga, Suga" geht's chillig und poppig weiter. Wenn Powerfrau King munter vor sich hin trällert und wirklich alles gibt, was ihre Stimme zu bieten hat, könnte man glatt meinen, Shaggy wäre zur Frau mutiert.
Sobald Diana jedoch ihre soulig-sanfte Seite zeigt wie in "Credit Card", schlägt man sich das ganz schnell wieder aus dem Kopf. Für den melodiösen Gesang im Hintergrund ist Frau King übrigens persönlich verantwortlich. Respekt! Die unüberhörbare Männerstimme in "Suga, Suga" und "Down Lo" gehört allerdings nicht Diana. Vielmehr stimmt hier Papa Dee mal rappend, mal harmonisch ins Duett mit ein.
Wie andere mit Hingabe erlesene Zutaten für einen leckeren Cocktail mixen, bedient sich Diana King verschiedener Musikstile. Zu ihrer Mixtur gehören vor allem R'n'B, Soul, Funk und Pop. Um der King-Komposition eine ganz eigene Note zu verleihen, darf ein guter Schuss Reggae auf keinen Fall fehlen. Jamaikanischer Riddim ist eine ihrer Spezialitäten. Kein Wunder, denn im jamaikanischen Dancehall liegen ihre Wurzeln.
Liebhaber dieser landestypischen Klänge werden sich dieses Album immer wieder gerne zur Brust nehmen, andere hingegen könnten sich schnell übersättigt fühlen vom oft bombastischen Sprechgesang. "Tick Boom" und "Wine Yu Waist" zählen zu den Songs, die man wie einen warm gewordenen Cocktail, lieber mal stehen lässt. Mit "Wallflower" versucht sich Miss King im Dance – doch irgendwie tanzt dieses Stück zu sehr aus der Reihe.
Einen runden Abschluss findet die CD im Remix des Openers "Summer Breezin'", bei dem Bounty Killer, der kürzlich durch seinen Gastauftritt bei No Doubt von sich Reden gemacht hat, mit von der Partie ist. Wer seinen Tagträumen noch eine Weile nachhängen möchte, sollte spätestens jetzt die Replay-Taste drücken.
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