laut.de-Kritik
Gesellschaftskritisch und frech wie immer.
Review von Muriel Schindler"Monarchie in Germany" ist bereits das zehnte Album der Prinzen und dies macht sich besonders in der Qualität der Songs bemerkbar. Irgendwie ausgereifter wirken die Stücke und auch die Texte, ohne dabei den typischen "Prinzenstil" einzubüßen: die Leipziger Jungs bleiben gesellschaftskritisch und frech, nehmen kein Blatt vor den Mund und sprechen Themen an, die manchmal zwar banal erscheinen, doch nicht selten viele Menschen betreffen. Vielleicht weil besonders die "deutschen Probleme" oftmals recht belanglos sind, kann man auch darüber lachen, wenn die fünf Musiker sie beleuchten.
Was nervt den typischen deutschen Bürger? Die vielen Fernsehshows, die Arbeitslosigkeit, die Kälte im Land und auch der Mitmenschen. Es ist alles da und keiner merkt's. "Das Nervt" bringt mit der musikalischen Begleitung von Gitarre und Schlagzeug vieles auf den Punkt. "Sag, dass alles gut ist", denn da kann man ja nur depressiv werden! Auch "Was soll ich tun" zeugt von allgemeiner "deutscher" Ratlosigkeit. Andere Tracks wie "Chronisch Pleite" oder "Monarchie in Germany" können über das deutsche Leid nur schmunzeln.
Die Bandbreite der Songs ist vielfältig in Musik und Inhalt und reicht von ruhigen Balladen und Liebesliedern mit orchestraler Unterstützung ("Backstagepass ins Himmelreich" und "Ich schenk Dir die Welt") über punk-rockige Titel ("Tiere sind zum Essen da") bis hin zu Hip Hop-Elementen ("Entschuldigung").
Also haben die Prinzen bei aller Kritik nicht ihren Sinn für Romantik verloren: "Lass uns die Segel setzen, roter Teppich auf der Gangway, entdeck mit mir ein Meer, das noch keiner kennt, selbst, wenn wir zusammen untergeh'n, will ich, dass uns keiner trennt."
Für Prinzen-Fans ist "Monarchie In Germany" sicher wieder ein gelungener Leckerbissen, für alle anderen eine Möglichkeit, die Prinzen besonders vielfältig zu erleben.
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