laut.de-Kritik
Echte Country-Fans werden dieses Album lieben.
Review von Tina KindlerDas neue Album "Home" der Dixie Chicks lässt auf etwas Großes hoffen. Nach dem unglaublichen Erfolg in den USA mit den vorangegangenen Scheiben "Fly" und "Wide Open Spaces" folgt jetzt das mit Spannung erwartete dritte Werk des süßen Texas-Dreiers. Und so langsam schwappt der Erfolg auch zu uns nach Europa.
Dieses Mal stand das Trio mit Lloyd Maines, dem Vater von Dixie Chick Natalie Maines, im Studio und kehrt unterstützt von selbst eingespielten, genre-typischen Instrumenten wie Banjo, Gitarre und Geige auf akustischen Pfaden zum Ursprung der Countrymusik zurück. Dieses Konzept kommt zumindest in den USA gut an, enterten die Mädels doch bereits während der ersten drei Wochen den Thron der Billboard-Charts.
Das Album der Girlband vom Lande zu beschreiben, fällt indes nicht besonders schwer. Die Stücke lassen sich in drei Kategorien einteilen: Typisch Banjo-lastige Tracks, wie man sie noch aus den Western kennt, leise Balladen und sehr rhythmische Country-Tanzmusik, die jedoch bei mehrmaligem Hören schnell nervt.
Eine weitere Schwäche der Platte ist die Umsetzung der Lyrics. Sie gehen neben der dahin dudelnden Melodie völlig unter. Daran ändert auch Maines' schöne, raue, ungebändigte Altstimme nichts. Erst bei näherem Hinhören merkt man, dass die Mädels richtig tolle Texte schreiben. Schade, dass diese Vorzüge auf der Platte nicht zum Vorschein kommen.
Natalie Maines umschreibt die Entstehungsgeschichte des Albums so: "Da saßen wir also zusammen in Texas und wollten eigentlich nicht unbedingt ein Album aufnehmen. Wir sind ins Studio gegangen und wollten einfach die Musik spielen, auf die wir Lust hatten." Diese Aussage passt genau zu dem Ergebnis.
Man hat wirklich das Gefühl, dass die drei 'einfach mal so' ins Studio gingen. Echte Country-Fans werden dieses Album lieben, mir fällt es allerdings schwer, bei den schnelleren Stücken wie z.B. "Tortured, Tangled Hearts" nicht abzuschalten. Denn um diese Westernbar-Musik längere Zeit auszuhalten, fehlt mir der große Whiskey-Durst.
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