laut.de-Kritik
Mit fetten Riffs auf den Spuren von Trent Reznor.
Review von Michael EdeleAll righty, jetzt isses also nur noch einen Schritt vom absoluten Soloprojekt entfernt. Dieser Schritt heißt Specta und durfte auf "Deeper Into ... " wohl ab und zu mal an ein paar Knöpfchen drehen. Ansonsten lag nämlich alles andere komplett in der Hand von Mastermind Jürgen Engler. Soll heißen: Gesang, Gitarren, Bass, Keyboards, Songwriting, Produktion, Engineering und Teile des Programmings wurden von Engler höchst selbst verbrochen.
Dass so was durchaus klappen kann, hat nicht nur Trent Reznor immer wieder bewiesen. Und scheinbar will der inzwischen in Texas siedelnde Deutsche in dessen Fußstapfen treten, denn auch musikalisch tendiert er in diese Richtung. Doch trotz deutlicher Steigerung zum Vorgänger "Decaydenz" erreicht er das Vorbild nie ganz.
Was die Gitarren angeht, hält der Mann glücklicherweise an einem ähnlichen Stil wie Lee Altus (Ex-Krupps/Heathen) fest und sorgt damit für anständige, fette Riffs, die auch ordentlich grooven. Auf den nervig-monotonen Beat, den Kollege Gerd auf dem Vorgänger zu Recht bemängelte, hat Engler zum Glück verzichtet und geht hier deutlich differenzierter zur Sache.
"2 B.F." hat zum Beispiel eine verdammt catchy Hookline, die sich schon nach dem ersten Hören im Kopf fest setzt, "Friendly Fire" steht dem in nichts nach. Beide absolut clubtauglich. Überhaupt haben sich auf der CD jede Menge potentielle Hits versteckt, die alle das Zeug zur Single haben. Schön heftig zur Sache geht's dann bei "Sanctuary" und "Carcrash Music For Now People"und bei dem deutsch gesungenen Stück "Übermensch" nimmt endlich mal wieder ein Musiker deutlich Stellung zum Thema Rassismus. Im Vergleich zum Vorgänger eine deutliche Steigerung.
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